Wo ist der kleine Felix Heger???


                    


 
 
 
 
 
 
Chronologie des vermissten Felix Heger

Die Eltern von Felix hatten sich bereits im Nov. 2003 getrennt. Im Juni 2005 wurden sie rechtskräftig geschieden. Sie hatten das gemeinsame Sorgerecht für ihren Sohn. Der Kleine lebte bei seiner Mutter in Oftersheim. Sein Vater, Michael Heger (nachfolgend MH genannt) hatte ein väterliches Besuchsrecht das er zum Teil sehr unzuverlässig ausübte indem er die Termine kurzfristig absagte, die Zeiten verkürzte oder verlängerte.

Am Freitag, den 06.01.2006 (Dreikönigstag), holte MH Felix bei seiner Mutter ab. Am Sonntag, den 08.01.2006 brachte MH Felix, nicht wie mit der Mutter verabredet, zurück. Nachdem alle Versuche ihren Ex-Mann telefonisch als auch in seiner 1-ZW in Oftersheim zu erreichen negativ verliefen, erstattete die Mutter sofort eine Anzeige gegen MH wegen Verdacht der Kindesentziehung bei der Kriminalpolizei-Außenstelle Schwetzingen.

Am Montag, den 09.01.2006 nahm die zuständige Behörde die Ermittlungen auf.
MH´s Wohnung wurde geöffnet und auf seinem Bett liegend fand man zwei Bücher in denen Suizidmethoden beschrieben sind. MH hatte bereits im Jahre 2000 einen Suizidversuch – der allerdings kein entschlossener Selbsttötungsversuch darstellte. Er befand sich danach in stationärer Behandlung, die er nach 3 Tagen abbrach.

Am Dienstag, den 10.01.2006, startete die Polizei im Bereich der Gemarkungen Schwetzingen/Hockenheim und den angrenzenden Randgebieten eine groß angelegte Suchaktion. Dabei kam auch ein Polizeihelikopter zum Einsatz. Es fehlte von beiden jede Spur!

MH fuhr einen PKW, Marke Opel, Astra, Baujahr 1995, Farbe: weiß, Limousine mit Glasschiebedach, Polizeiliches Kennzeichen: HD-PD 847.

Bereits Tage zuvor in der Nacht vom 06. auf den 07.01 2006 wurde der PKW auf dem Parkplatz Wiedenfelsen/Bühlertal von einer Taxifahrerin wahrgenommen. Am 07.01.2006 morgens fällt der PKW auch einer Polizeistreife auf. Am Dienstag den 10.01.2006, am späten Nachmittag, wurde das im Bühlertal geparkte Fahrzeug als das von MH erkannt.

Ab Mittwoch, den 11.01.2006, wurde eine große Suchaktion gestartet, mit einer Hundertschaft von Polizeibeamten, Personensuchhunden und einem Helikopter wurde das Gelände im Bereich um den Abstellplatz des PKW weiträumig abgesucht. Neben dem PKW fand man eine Mülltüte an der Blutspritzer erkennbar waren. Es wurden Blutspuren auf der Schneeoberfläche sowie einige Plastiktüten mit Blutanhaftungen gefunden, die später eindeutig MH zugeordnet werden konnten . Die Aktion musste am Abend wegen Dunkelheit unterbrochen werden.

Am Freitag, den 13.01.2006, wurden mit mehreren Personensuchhunden die große Suchaktion fortgesetzt. Ca. 300 m vom Parkplatz des PKW entfernt wurde in einer Felsnische ein Unterstand, der nicht als Schlaf- und Aufenthaltsstätte geeignet war, entdeckt. Es wurden unter anderem Kleidungsstücke wie eine Herrenjacke, ein Kinderhandschuh und ein Schnuller, die eindeutig den vermissten Personen zugeordnet werden konnten, sichergestellt. Darüber hinaus fanden sich ein Rucksack, der Personalausweis, EC-Karte, 1 leeres Fläschchen 0,04Ltr. Weinbrand, 1 leere Fl. Likör 0,7 Ltr., 1 leere Verpackung Schlaftabletten. Auf der Führerscheinkopie, die in der Jackentasche gefunden wurde, hatte MH auf der Rückseite ein Brief an seine Ex-Frau geschrieben.

Die groß angelegte Suchaktion verlief bis einschließlich 14.01.2006. Danach musste diese letztendlich komplett wegen starken Schneefalls abgebrochen werden. MH und Felix wurden nicht gefunden!!!

MH und Felix wurden von mehreren Zeugen im Zeitraum des 06.01.2006 bis ca. 18.01.2006 gesehen. So gibt es eine Zeugin die beide am Mittwoch, den 11.01.2006 gegen 17.30 Uhr im Supermarkt in Bühl beobachtet hat. Ihr fiel auf, dass die erwachsene Person sonst gepflegt war, aber sehr schmutzige Hände hatte. Des weiteren wurden MH mit Felix von 2 verschiedenen Zeugen am Freitag, den 13.01.2006, in der Zeit zwischen 7.20 Uhr und 7.25 Uhr in Nähe des Grenzübergang Staustufe Iffezheim auf französischer Seite und auf dem Parkplatz des ehemaligen Zollgebäudes gesehen. Nach Aussage der beiden Zeugen müsse der Mann mit dem Kind zu Fuß unterwegs gewesen sein, denn es war weit und breit kein geparktes Fahrzeug zu sehen. Am 18.01.2006 will ein Verkehrsteilnehmer MH mit Felix an der Staustufe Iffezheim gesehen haben. Eine sofort eingeleitete Fahndung - auch nach Frankreich ausgeweitet - verlief negativ.

Am Sonntag, den 26.02.06 gegen 14.20 Uhr - ganze sieben Wochen später - wurde in Bühlertal, Bereich Gertelbacher Wasserfälle eine, von Wildtieren im Gesicht angenagte männliche Leiche, vom Hund eines Spaziergängers, entdeckt. Der Fundort des Leichnams lag nur 300 m unterhalb des Parkplatzes wo die Polizei den Wagen von MH am 10.01.2006 sicherstellte.

Nachdem feststand, dass es sich bei der unbekannte Leiche um MH handelte wurde am Dienstag, den 28.02.2006 nach dem vermissten Kind eine großangelegte Suchaktion mit 4 Leichen- und Blutspürhunde durchgeführt. Zwei Blutspritzer unter der Schneedecke haben die Hunde erschnüffelt, die MH zugeordnet werden konnten.. Aber von Felix wurde keine Spur gefunden. Die Suchaktion musste wiederum wegen starken Schneefalls eingestellt werden. MH hat Suizid begangen!

Am Dienstag den 04.04.06 und dem darauffolgenden Tag wurde nochmals eine Suchaktion, dieses Mal mit 5 Leichensuchhunden der Kriminalpolizei Karlsruhe, durchgeführt. Hätte der Vater seinen Sohn vielleicht begraben so hätten sicher die Hunde etwas gefunden. Es herrschte zu der Zeit strenger Frost – wochenlange Minusgrade – so entfällt auf jeden Fall diese Theorie, denn der Boden war fest gefroren! Auch hätte er seinen Sohn nicht ins Wasser werfen können, denn durch den strengen Frost gab es kein fließendes Wasser in den Bächen, es war alles fest gefroren.

Felix wurde nicht gefunden und eines wurde klar: Es fand sich nicht der geringste Hinweis, dass Felix jemals dort im Schwarzwald gewesen war. Die Suchhunde haben keine Spur von Felix aufnehmen können. Auch bei der großen Suchaktion zwischen dem 11.01.2006 und 14.01.2006 hat man dieses Gebiet mehrfach durchkämmt und vom Helikopter aus mit Wärmebildkameras abgesucht aber dabei keinen Mensch gesehen.

Menschen können sich nicht unsichtbar machen, darum muss davon ausgegangen werden, dass MH sich mit seinem Sohn von einer dritten Person vom Parkplatz Wiedenfelsen/Bühlertal abholen lies. Es ist davon auszugehen, dass MH seinen Sohn Felix an eine bis heute noch nicht bekannte Person übergeben hat. Seine groß angelegte Fluchtaktion war geplant und gut vorbereitet. Er legte bewusst falsche Spuren, wie zum Beispiel Blutspritzer im Wagen, blutverschmierte Plastiktüten am Waldesrand, das Einrichten eines Unterstandes der leicht aufzuspüren war und letztendlich der handgeschriebene Brief an seine Ex-Frau, der als ein sogenannten Abschiedbrief angesehen werden sollte.

MH gab überall an, seinen Sohn zu lieben. Seine Freundin hatte sich im Dezember 2005 von ihm getrennt. Das Jugendamt saß ihm im Nacken, er hatte keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz. Er war voller Selbstmitleid! Für Felix war er ein guter Vater, wenn er ihn in seiner Obhut hatte! Er hasste seine Frau und fühlte sich von ihr verletzt und betrogen.

Im Jahr 1997 besuchte MH ein 7-wöchiges Seminar in der Gruppe *ZEGG * in Portugal. Ab diesem Zeitpunkt hatte er sich total verändert. Sein ganzes Wesen, seine Einstellung zur Umwelt, sein Lebensstil und alles. Er besuchte im Schwarzwald das Wassermannzentrum. Dieses bestand bis 1999, danach wurde es unter neuem Namen *LICHTNETZ EUROPA* weitergeführt. Zu welchen Sektengruppen er Kontakt hielt ist bis heute unbekannt. Es gibt viele Gruppierungen im Schwarzwald die als Sekten bekannt sind. MH kannte sich im Schwarzwald bestens aus. Er kannte dort jeden Winkel.

Gerade deshalb suchen wir auch verstärkt weiter im Bereich Süddeutschland/Frankreich/Schweiz nach Felix. Die Suche überall im Ausland bleibt aber natürlich auch weiterhin ununterbrochen.
 

NEUE HINWEISE UND AKTUALISIERUNGEN

Ein wichtiger Hinweis wurde am 11.01.2006 nicht beachtet. Ein Zeuge hatte am Fundort des PKW´s sich gemeldet und darauf hingewiesen, dass er und seine Frau bereits am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26.12.2005 gegen 10.30 Uhr den PKW auf dem Parkplatz hat stehen sehen. An Silvester, den 31.12.2005 vormittags – gegen 10.00 Uhr – stand das Fahrzeug immer noch an der selben Stelle in der Parkeinbuchtung oberhalb des Wiedenfelsen, wo es letztendlich am 10.01.2006 als das von MH sichergestellt wurde.

Foto und Quelle:
www.felix-info.net
 
 

 
Wer war Michael Heger?

Michael Heger ging in Walldorf bei Heidelberg zur Schule. Er studierte in Mannheim Germanistik, Englisch und Politik. Er hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung. Vor seinem Verschwinden übte er keinen Beruf aus.

1997 besuchte er ein 7-wöchiges Seminar in der Gruppe "ZEGG" in Portugal. Im Schwarzwald besuchte er bis 1999 das Wassermannzentrum welches danach unter dem Namen "Lichtnetz Europa" weitergeführt wurde. Er nahm mehrfach an Seminaren teil.
Er hielt sich in Sektenkreisen auf, deren Namen bis heute unbekannt sind.
Niemand in der Familie hat je daran gedacht, dass er seinem Sohn Felix etwas angetan haben könnte, dafür liebte er ihn zu sehr. Michael Heger war ein friedfertiger Mensch. Er hatte eine völlig andere Lebensphilosophie, dem normalen bürgerlichen Leben konnte er nichts abgewinnen.
Er wollte seinen freien Lebensstil nicht aufgeben und auch seinen geliebten Sohn wollte er anders aufwachsen sehen.


Fragen zu Michael Heger

→ Wo hielt sich Michael Heger üblicherweise auf?

→ Wer kann Hinweise geben auf mögliche Personen mit denen er Kontakt hatte?

→ Wer hat Michael Heger, mit oder ohne Felix, zwischen dem 26.12.2005 bis Mitte Febr. 2006 gesehen?


Hinweis zum PKW des Michael Heger

Michael Heger fuhr einen PKW, Marke Opel, Modell Astra, Baujahr 1995, Farbe: weiß, Limousine mit Glasschiebedach, Polizeiliches Kennzeichen: HD-PD 847.

Laut Zeugenaussage stand am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26.12.2005 gegen 10.30 Uhr der PKW auf dem Parkplatz. Am Silvester, den 31.12.2005 vormittags – gegen 10.00 Uhr – stand das Fahrzeug immer noch an der selben Stelle in der Parkeinbuchtung oberhalb des Wiedenfelsen, wo es am 10.01.2006 von der Polizei sichergestellt wurde.

Fotos auf www.felix-info.net

Wem ist dieser PKW in der Zeit zwischen dem 26.12.2005 und dem 10.01.2006 dort auf dem Parkplatz stehend aufgefallen?


Zu Felix:

Felix wurde von seinem Vater am 06.01.2006 in seine Obhut genommen und gilt bis heute als vermisst!

Felix war an Heiligabend, 24.12.2005 sowie am 2. Weihnachtsfeiertag den 26.12.2005, an Silvester, den 31.12.2005 und am Dreikönigstag, den 06.01.2006 mit seinem Vater unterwegs, jeweils an diesen Tagen wurde er von ihm morgens bei seiner Mutter abgeholt und stets verabredungsgemäß wieder zurückgebracht. Nur nicht nach dem 06.01.2006! Es sollte das erste verlängerte Wochenende für Vater und Sohn werden. Er hätte Felix am Sonntag, den 08.01.2006 zurück bringen sollen.

Bis heute fehlt von dem Kleinen jede Spur!

Am Freitag, den 06.01.2006 (Dreikönigstag), gegen Nachmittag wurde Felix mit seinem Vater von einer gemeinsamen Freundin der Eltern oberhalb der Grillhütte in Oftersheim, im Wald/Oberfeldweg zuletzt gesehen.

Es gab einige Hinweise, dass Michael Heger mit seinem Sohn zwischen dem 11.01.2006 und dem 13.01.2006 mehrfach gesehen wurde. Die einzelnen Aufenthaltsorte liegen überwiegend in Bühl/Schwarzwald und in der Region Elsass, Grenzübergang Staustufe Iffezheim.

Michael Heger hatte stets einen einfachen, billigen, schwarzen Rucksack in dem er die Kleidung, Windeln und sonstige Utensilien für Felix transportierte. Vielleicht ist dieser Rucksack mit oder auch ohne Inhalt irgendwo aufgefallen oder jemand hat ihn gefunden und dachte, dass dieser achtlos weggeworfen wurde!?

Felix war damals 2 3/4 Jahre alt, ca. 90 cm groß und trug Kindergröße 86.
Er hat braune Haare, ca. 15 cm lang, seine Augenfarbe ist braun.

Felix war am 06.01.2006, als er von seinem Vater abgeholt wurde, wie folgt bekleidet:

Er trug eine weinrote Kapuzenjacke mit Fellbesatz, eine blaue Cord-Latzhose mit hellblau/weißem Karomuster, auf dem linken Hosenbein eine Hundeapplikation (siehe Bild unten). Einen gelben Fleecepulli mit drei Figuren auf der Vorderseite, mittelbraune Glattlederschuhe mit Schnürsenkel, knöchelhoch, Schuhgröße 24-25. Felix brauchte noch Windeln.

Fotos www.felix-info.net


→ Wer hat Felix nach dem 06.01.2006 alleine oder mit einer fremden Person gesehen?

→ Wer kann Hinweise geben oder kennt vielleicht jemanden, der noch etwas über Felix Aufenthaltsort wissen könnte?

→ Wer hat einen schwarzen Rucksack mit Kinderkleidung gefunden oder kann nähere Angaben zu solch einem Utensil machen?


Jeder scheinbar noch so unwichtige Hinweis kann zum Aufenthaltsort von Felix führen!
 

 
 
Aktualisierung v. 05.01.2010

Oftersheim. Die Zeit, heißt es, heilt alle Wunden. Nur manche dieser Wunden sind zu tief, als dass sie Linderung erfahren könnten. Zu tief sitzt der Schmerz, zu groß ist die Ungewissheit - wie etwa bei Maria und Johann Schmitz. Morgen ist es vier Jahre her, seit die seit vielen Jahren in Schwetzingen lebende Rheinländerin und ihr Mann ihren Enkel Felix letztmalig gesehen haben. Seit dem Dreikönigstag 2006 ist er spurlos verschwunden, was mit ihm geschah und ob er noch lebt, ist bis zum heutigen Tag nicht klar. Im Interview mit unserer Zeitung untermauert der mit dem Fall betraute Rechtsanwalt Alexander Moser aus Baden-Baden seine Thesen, die, anders als bislang, nicht von einem Selbstmord des Vaters von Felix ausgehen, sondern von einem Verbrechen.

Herr Moser, worauf stützt sich Ihre These, demnach Michael Heger keinen Suizid verübt hat, sondern eventuell einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel?

Alexander Moser: Es gab bei den Ermittlungen deutliche Hinweise, dass der Vater sich nicht selbst getötet hat. Auch der Obduktionsbericht spricht keineswegs von einem Suizid durch Tabletten und Alkohol, auch wenn dies seinerzeit in der Presse so verlautbart wurde. Die offizielle Todesursache wurde in diesem Bericht nämlich mit "erheblichen Brust- und Lungenverletzungen" angegeben, wobei völlig unklar ist, woher diese stammen könnten.

Das bedeutet?

Moser: Ich habe den Obduktionsbericht durch einen Facharzt für Brustverletzungen überprüfen lassen und das erstaunliche Ergebnis war, dass Michael Heger auch nicht an diesen Verletzungen gestorben sein kann. Die Todesursache ist daher weiterhin unklar. Allerdings wurde an der Innenseite einer Hand des Kindsvaters eine Einstichstelle entdeckt, an welcher etwas eingespritzt worden sein könnte. Dies ist aber nur durch ein toxikologisches Gutachten festzustellen, dessen Anfertigung auch von der Rechtsmedizin in Freiburg ausdrücklich angeregt, aber durch die Staatsanwaltschaft abgelehnt wurde.

Was ist Ihrer Ansicht nach tatsächlich geschehen?

Moser: Schwer zu sagen. Zahlreiche Spuren deuten darauf hin, dass sich der Vater von Felix nicht selbst tötete. So wurde beispielsweise neben der Leiche des Kindsvaters ein blutdurchtränkter Schnürsenkel gefunden, der nicht von den Schuhen des Vaters stammte. Dieser Schnürsenkel wurde durch die Rechtsmedizin lediglich der Länge nach vermessen, ansonsten fanden die doch eigentlich sehr nahe liegenden weiteren Untersuchungen, zum Beispiel, um wessen Blut es sich hier handelt, offenbar nicht statt. Da dieser Schnürsenkel nicht vom Vater stammte und sicherlich ausgeschlossen werden kann, dass er rein zufällig neben der Leiche lag, würde es mich schon interessieren, um wessen Blut es sich handelt. Nachdem das Auto des Kindsvaters auf einem Waldparkplatz gefunden wurde, haben sofort mehrere Hundertschaften der Polizei das Waldgebiet mehrere Tage durchkämmt, aber die Leiche des Vaters wurde nicht gefunden. Allerdings wurden zahlreiche Gegenstände gefunden, die dem Vater gehörten und irgendwie den Eindruck erweckten, als seien sie dort durch einen Dritten gut sichtbar deponiert worden. Die Leiche selbst wurde erst mehrere Wochen später entdeckt, und zwar in unmittelbarer Nähe zum Fahrzeug, also genau dort, wo die Hundertschaften der Polizei tagelang alles abgesucht haben. Nach alledem gehe ich davon aus, dass Michael Heger selbst Opfer eines Verbrechens wurde und er am Fundort nur abgelegt wurde. Daher ist auch kein Raum mehr für die Theorie der Ermittlungsbehörden, dass Heger seinen Sohn umbrachte, bevor er sich selbst tötete - wobei auch nicht unerwähnt bleiben darf, dass bis heute keinerlei Hinweise existieren, die auf eine Verletzung oder sogar den Tod von Felix schließen lassen. Felix ist einfach nur verschwunden. Möglicherweise wurde der Vater getötet, um Felix entführen zu können.

Sie haben die Wiederaufnahme des Falls bei der Staatsanwalt beantragt, weshalb?

Moser: Ich habe unter Darlegung der eben genannten Aspekte Strafanzeige wegen Mordes beziehungsweise Totschlag zum Nachteil des Kindsvaters und wegen Freiheitsberaubung zum Nachteil des Felix gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Baden-Baden erstattet und konnte erreichen, dass die Ermittlungsverfahren tatsächlich wieder aufgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft hat nun als erste Maßnahme ein neues Obduktionsgutachten in Auftrag gegeben.

Wie geht es nun weiter?

Moser: Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft auch weitere Ermittlungen im näheren Umfeld des Vaters anstrengt, da die für den Tod des Kindsvaters verantwortlichen Täter sicherlich auch den Verbleib von Felix kennen.

Können Oftersheimer Bürger in der Sache eventuell weiterhelfen?

Moser: Unbedingt! Es ist vor allem wichtig, dass sich Menschen melden, die Michael Heger vor seinem Ableben gesehen beziehungsweise mit ihm gesprochen haben.

Wurde in der Angelegenheit zu früh auf eine falsche Spur gesetzt, gab es Ihres Erachtens nach Versäumnisse?

Moser: Nun, wie gesagt, ich bin der Meinung, dass das Ermittlungsverfahren wegen des Todes des Kindsvaters verfrüht eingestellt worden ist. Da nun aber die ganze Angelegenheit wieder aufgenommen wird, hoffe ich, dass wir doch noch Licht ins Dunkel bekommen!

Schwetzinger Zeitung
05. Januar 2010

http://www.morgenweb.de/region/schwetzingen/region_schwetzingen/201001...
 

 
Die Spur von Felix verliert sich zwischen Leben und Tod

Von unserem Redaktionsmitglied Martin Geiger


Vor vier Jahren wurde der zweijährige Felix von seinem Vater in Oftersheim abgeholt und nicht wieder nach Hause gebracht. Als ein Spaziergänger die Leiche des Vaters fand, glaubten viele nicht mehr, dass der Junge lebt. Nur die Großeltern haben die Suche nie aufgegeben. Nun ermitteln auch die Behörden wieder.

Das weiße Kinderbett ist leer. Daran ändern auch Barbie und Ken, der weiße Teddybär, der rosa Stoffhase und die anderen Spielsachen nichts, die die ganze Matratze bedecken. Sie unterstreichen nur, dass der, der eigentlich da liegen sollte, vor vier Jahren zum letzten Mal hier geschlafen hat. Seit 1460 Tagen wird Felix vermisst. Trotzdem steht sein Bettchen da, als würde er morgen wieder seine Großeltern besuchen.

Damals, am 6. Januar 2006, einem Freitag, hat Michael H. seinen zweijährigen Sohn bei seiner Ex-Frau in Oftersheim abgeholt. Am Sonntag wartet die Mutter vergeblich auf die Rückkehr. Einige Tage später findet die Polizei bei Bühlertal im Schwarzwald das Auto des Vaters. Im Wald liegen seine Jacke, der Ausweis, ein Schnuller von Felix und eine leere Schachtel Schlaftabletten. Dazu, auf eine Führerscheinkopie gekritzelt, ein Brief an die geschiedene Frau, mit Vorwürfen und den Schlussworten: "Scheiße, ich liebe Felix viel zu sehr. Tschüss, mach's gut."

Sechs Wochen später stößt der Hund eines Spaziergängers ein paar Hundert Meter weiter auf Michael H.s Leiche. Von seinem Sohn fehlt jede Spur. Seither beschäftigt alle Beteiligten eine Frage: Wo ist Felix?
Nichts ist mehr, wie es mal war

Knapp 15 000 Eltern in Deutschland fragen sich jedes Jahr etwas Ähnliches. In 99 Prozent der Fälle kann die Polizei es ihnen spätestens nach zwei Jahren sagen. Manchmal aber nicht. Seit 1950 ist das Schicksal von 504 Kindern ungeklärt. Eines davon heißt Felix. Auch vier Jahre nach seinem Verschwinden gibt es verschiedene Antworten auf die entscheidende Frage.

Johann und Maria Schmitz, 74 und 71 Jahre alt, sitzen am Esstisch, dort, wo sie so oft mit Felix und seiner Mutter gesessen haben. Sie ist inzwischen weggezogen, hat eine neue Familie gegründet und will die Vergangenheit in aller Stille bewältigen. Ihre Eltern wählten einen anderen Weg. Denn seit ihr Enkel weg ist, ist bei ihnen nichts mehr, wie es einmal war. Nicht einmal sie selbst.

Maria Schmitz hat ein Puzzle vor sich. Der Rand ist fertig, von unten wachsen die schneebedeckten Berge der Alpen nach oben, der Himmel besteht erst aus einzelnen Teilen, die wie Wolken auf dem Brett schweben. "Das mache ich, wenn ich nervös bin", sagt sie. Puzzeln ist die Leidenschaft der beiden pensionierten Krankenpfleger, "je schwerer, desto besser". Es hat noch keines gegeben, das sie nicht geschafft hätten.

Aber seit vier Jahren beschäftigt sie ein Puzzle, bei dem sich kein klares Bild abzeichnen will, obwohl sie die Teile wieder und wieder zusammensetzen, neu ordnen und weitere hinzufügen. Was für die Polizei nach der Überprüfung von mehr als 100 Spuren ineinander passt, halten sie für zusammengepresst: dass Michael H., der schon einen Suizidversuch hinter sich hatte, Tabletten nahm und, absichtlich oder versehentlich, von einem Felsen stürzte. Und dass sein Sohn, absichtlich oder versehentlich, wohl mit ihm gestorben ist. Spätestens jetzt wird Johann Schmitzs Stimme lauter: "Wir sind überzeugt davon, dass Felix lebt."

Beweise haben die hageren Senioren nicht, aber ihre Erfahrung: "Wir kennen den. Der hat das Kind nicht umgebracht." Er habe seinen Sohn geliebt. In der Gegenwart von Michael H. durfte man nicht mal eine Fliege erschlagen, erzählt Maria Schmitz: "Das ist schlecht für dein Karma, hat er gesagt." Tötet so jemand sein Kind?

Die Großeltern vermuten, dass der 39-Jährige mit Felix zu einer Sekte oder einer Gruppe von Aussteigern wollte. Aus Rache an seiner Frau, die sich nach einer elfjährigen Beziehung von ihm getrennt hatte, weil der Germanist es in keinem Beruf länger als ein paar Monate aushielt. "Dabei ist etwas schief gegangen", sagt Johann Schmitz. "Und dann haben die kurzen Prozess gemacht." Vermutlich lebe Felix heute bei einer solchen Gruppe im Ausland. War sein Vater nicht 1997 sieben Wochen bei einer Sekte in Portugal? Hätte er sonst 700 Euro abgehoben und die Ersatzbrille mitgenommen? Stand sein Wagen nicht schon Tage vor dem Verschwinden an der gleichen Stelle im Schwarzwald, während er in Oftersheim war?

Solche Fragen stellen sich die Schmitzs unaufhörlich. Und dass sie auf einen Einwand eine halbe Stunde antworten können, lässt erahnen, wie groß der Druck der Ungewissheit ist. Er legt sich auf den Magen, raubt ihnen den Schlaf, fördert den Jähzorn. Und er lässt Johann Schmitz unter Tränen Sätze sagen wie: "Früher war ich ein lustiges Kerlchen, ich habe gerne gelacht. Heute lache ich gar nicht mehr."

Um ein Ventil zu haben, sind die Großeltern selbst in den Schwarzwald gefahren. Achtmal. Sie kletterten auf Felsen und in Höhlen. Sie beauftragten einen Detektiv, der nicht nur Felix, sondern auch seinen Profit suchte. Sie starteten im Internet eine Kampagne, der sich 20 000 Leute anschlossen. Noch heute schreibt Johann Schmitz fast täglich Mails oder liest Akten, "um Details nicht zu vergessen". Und wenn ihn einer fragt, ob es nicht besser wäre, mit der Sache abzuschließen, stellt er nur zwei Gegenfragen: "Haben Sie Kinder?" Und: "Was würden Sie tun?"
Staatsanwalt ermittelt wieder

Eines haben die Schmitzs so erreicht. Das seit Jahren abgeschlossene Verfahren zur Untersuchung des Todes von Michael H. ist im Herbst wieder eröffnet worden. Das ist auch das Verdienst von Alexander Moser.

Der Rechtsanwalt aus Baden-Baden, 42 Jahre alt, sieht aus wie Hardy Krüger junior, und manche Ermittler behaupten, weil er angeblich seinen Namen gerne in der Zeitung liest, dass auch sein Ego dem eines Stars gleicht. Wo Felix ist? Moser nimmt eine Zigarette aus der Schachtel, hält sie noch eine Weile in der Hand, ehe er sie anzündet, und sagt: "Ich weiß es nicht." Bei einer Sekte? "Reine Spekulation." Er ist Jurist und damit kein Freund von Vermutungen, nur von einer ist er so überzeugt, dass er sie offen ausspricht: "Er lebt noch."

Diesen Schluss zieht er, weil er den der Staatsanwaltschaft nicht teilt: dass Michael H. ohne Fremdeinwirkung gestorben ist. Im Gegensatz zum Obduktionsergebnis hat ihm ein Facharzt nach Durchsicht der Unterlagen erklärt, dass die Sturzverletzungen nicht tödlich gewesen sein können. Die im Körper gefundene Menge an Schlaftabletten war es sowieso nicht. Zudem gab es Kratzer an den Schuhen des Toten, einer lag neben ihm. Vermutlich, weil die Leiche zum Fundort geschleift wurde, sagt Moser. Das würde auch erklären, warum die Hundertschaften der Polizei den Körper bei der viertägigen Suche damals nicht gefunden haben. "So viele Ungereimtheiten sprechen gegen einen Selbstmord, dass man den eigentlich ausschließen kann", sagt Moser. Er glaubt: "Der Vater wurde umgebracht, um Felix zu entführen."
Panne bei der Suche der Polizei

Das alles hat er aufgeschrieben und an die Staatsanwaltschaft geschickt, die den Hinweisen nun nachgeht. Gelandet ist sein Brief in einem Gebäude, das man erst betreten darf, wenn man sich an einer Glasluke identifiziert hat. Hier haben Fälle keine Namen sondern Nummern. 200 UJs 15235/2006 steht auf der Akte vor Staatsanwalt Michael Klose.

Der 51-Jährige mit dem grauen Haarkranz und der randlosen Brille sieht aus wie ein Pilot, bei dem man sich auch mit einer leichten Flugangst entspannt im Sitz zurücklehnt. So jemand hat alles unter Kontrolle. Wie zur Bestätigung sind die Magnetpunkte, die an der Tafel in seinem Büro keine Notizzettel halten müssen, nicht wild verteilt, sondern links unten in Zweierreihen geordnet.

Klose kennt die Zweifel der Familie, er hat noch keinen Fall erlebt, der eine so "intensive Mitbetreuung" erfahren hat. Aber so vornehm er sich ausdrückt, so klar sagt er, was er von den Schlüssen hält: "Eine Vielzahl beruht auf Missinterpretationen." Angehörige hätten einfach einen eigenen Blickwinkel. "Weil sie es vielleicht so sehen wollen."

Und die Kratzer an den Schuhen? "Übliche Nutzungsspuren." Das schon seit Tagen bei Bühlertal geparkte Auto? Stand laut Polizei kurz vor dem Verschwinden vor H.s Wohnung. Der anderslautende Arzt-Befund? Liegt der Rechtsmedizin zur erneuten Analyse der Unterlagen vor. Eine Panne muss Klose aber zugeben: Das Gebiet, in dem die Leiche lag, war mit dem Hubschrauber abgesucht worden. Obwohl Teile nicht einzusehen waren, galt es als kontrolliert. "Eine Falschmeldung." Und die 700 Euro, die Brille und der ausgezogene Schuh? "In Ausnahmesituationen machen Menschen komische Sachen."

Wo Felix ist, kann der Staatsanwalt aber auch nicht sagen. Hier muss selbst er in den Konjunktiv wechseln. Vielleicht sei das Kind von Tieren verschleppt worden, vielleicht lägen seine sterblichen Überreste irgendwo versteckt, vielleicht lebe es noch. Aber wenn man alles abwägt, sagt er: "Ich glaube, der Junge ist tot." Die Behörden werden sich damit wohl irgendwann abfinden können. Die Großeltern nicht.

Wird man jemals sagen können, wo Felix ist? Macht die Suche der Schmitzs noch Sinn? Auch darüber gibt es verschiedene Ansichten. So wie über den Mann, der auf einem Bild im Büro von Anwalt Moser zu sehen ist: Don Quichotte. Für die einen war er ein idealistischer Held. Für die anderen nur der Mann, der gegen Windmühlen kämpfte.

Quelle: Mannheimer Morgen, 07.01.2010
 

 
WO IST FELIX? - Ein Kind verschwindet

Unter diesem Titel wird der Dokumentarfilm von Claus Hansichdorfer am Mittwoch, den 29.09.2010, 20.15 Uhr SWR gesendet


Hier der Link zur HP: : http://www.hanischdoerfer.de/filme.htm

Bis zum heutigen Tag wurde es durch die Polizei nicht möglich gemacht, dass dieser mysteriöse Vermisstenfall einen Platz in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst gefunden hat. Gleich am Anfang der Tragödie - nach Auffinden des Fahrzeuges von Michael Heger und als danach nach dem Vater und Sohn intensiv gesucht wurde - ist man den dringenden Bitten der Familie bei der zuständigen Sendeleitung nicht nachgekommen.
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Die Privatinitiative- Felix-Info mit der Familie Schmitz sind so froh, dass Herr Hansichdörfer sich bereiterklärt hat, mit diesem Dokumentarfilm die vielen immer noch mysteriösen Punkte der Öffentlichkeit zu erklären und darzustellen - es gibt noch zu viele offene Fragen! Dem Rechtsanwalt Alexander M, Baden-Baden, wurden bis zum heutigen Tag immer noch nicht alle Fahndungsunterlagen zur Einsicht vorgelegt, dadurch gestalten sich weitere Ermittlungen sehr schwierig - ja sie werden förmlich verhindert!

Durch diesen 45 Min. Filmbeitrag möchten wir die Öffentlichkeit - auch Menschen die keinen Zugang zum Internet besitzen - auf den seit über 4 Jahren vermissten Felix informieren. Gleichzeitig erhoffen wir dadurch wichtige neue Hinweise aus der Bevölkerung zu erlangen. In diesem Film wurden Ermittler, Zeugen und kriminologische Experten hinzu gezogen und befragt, nur der Antwort auf die Frage näher zu kommen: WO IST FELIX?

Sie können uns tatkräftig dabei unterstützen in dem Sie auf diese Sendung Ihre Bekannten, Verwandten, Freunde, Kollegen , Nachbaren und alle die sie kennen hinweisen. Je mehr Menschen diesen Film sehen werden wird auch die Chance größer, wichtige Hinweise zu den einzelnen mysteriösen Punkten zu bekommen - auch wenn dieser dem Zuschauer noch so banal erscheinen - vielleicht ist gerade der Hinweis die sogenannte Stecknadel im Heuhaufen die gesucht wird.

Bitte helfen Sie uns und vergessen Sie nicht den

Sendetermin: 29.09.2010, 20.15 Uhr im SWR
 
 


 
Hier ist noch einmal der Link zur Homepage von Felix
 
www.Felix-Info.net





1. Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft

Nach Mitteilung von RA Alexander Moser hat die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe die Beschwerde über die Einstellung des Ermittlungsverfahren überraschend zurückgewiesen. Der Generalstaatsanwalt sieht sich nicht veranlasst, von seinem Weisungsrecht Gebrauch zu machen und die Staatsanwaltschaft Baden-Baden anzuweisen, zumindest einmal diejenigen Ermittlungen durchzuführen, welche sich hier eigentlich jedem geradezu aufdrängen. RA Moser teilte mit, dass der Generalstaatsanwalt die Beschwerde noch nicht einmal begründet hat. sondern die oberste Ermittlungsbehörde verweist lediglich pauschal auf die richtige Begründung der angegriffenen Einstellungsverfügung. Auch zu den Beschwerdepunkten, welche überhaupt nicht Inhalt der angegriffenen Einstellungsverfügung gewesen sind, erfolgt keinerlei Stellungnahme.

Der Generalstaatsanwalt scheint somit die Meinung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden zu teilen, dass noch nicht einmal die am Tatort gefundenen leeren Schnapsflaschen auf Fingerabdrücke untersucht werden sollten, obgleich inzwischen feststeht, dass Michael Heger zum Zeitpunkt seines Todes gar keinen Alkohol im Blut hatte und die Schnapsfaschen dann naheliegend durch einen Dritten dort nur zur Vortäuschung eines Suizids hingelegt wurden.

aktualisiert: 02.10.2010


felix-info.net

2. ERSTE REAKTIONEN AUF DIE FELIX-REPORTAGE



Die ersten Reaktionen auf die Dokumentation sind äusserst positiv ausgefallen. Unsere Privatinitiative hat eine unendliche Vielzahl an Emails erhalten. Die meisten Personen zeigen sich völlig entsetzt über das Verhalten der Staatsanwaltschaft, dass ausgerechnet bei einem so unklaren Sachverhalt keine Ermittlungen stattfinden.


Es meldete sich u.a. auch ein Strafrichter und brachte seine höchste Verwunderung zum Ausdruck, dass das Rechtsmedizinische Institut Freiburg bei der Staatsanwaltschaft Baden-Baden eigens angefragt habe, ob es wegen der vermutlichen Einstichstelle ein toxikologisches Gutachten zur Bestimmung der Todesursache fertigen solle, da dies doch von vornherein ja gerade die Aufgabe des Instituts gewesen sei. Dem Strafrichter sei kein einziger Fall bekannt, in welchem eine Nachfrage der Rechtsmedizin zum Umfang der Suche nach der Todesursache erfolgte oder umgekehrt die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen trotz der ausdrücklichen Empfehlung der Rechtsmedizin sogar verhindert, weil möglicherweise auch ein Suizid in Betracht käme. Die Rechtsmedizin sei ja nicht da, um die Todesursache nur dann zu ermitteln, wenn sie bereits von vornherein zweifelsfrei feststeht oder einfach festgestellt werden kann, sondern es ginge ja gerade darum, unbekannte Ursachen zu ermitteln und nicht aufzuhören, wenn eine natürliche Todesursache nicht festgestellt werden kann. Der Richter fragte auch an, ob es sich bei den gefundenen Schlaftabletten tatsächlich um die sehr kurz im Filmbeitrag eingeblendeten "Betadorm" handeln würde, da diese Tabletten rezeptfrei in der Apotheke erhältlich seien und bei jedem Staatsanwalt die Alarmglocken nicht mehr aufhören würden, zu läuten, wenn ein Suizid mit ungeeigneten Mitteln versucht werde und dann sogar doch noch klappt. Der Richter erklärte, dass er diese Geschichte eigentlich nicht glauben könne, wenn sie nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt worden wäre (Anm.: Bei der aufgefundenen leeren Tablettenschachtel handelt es sich tatsächlich um das im Filmbeitrag kurz ersichtliche Schlaf- und Beruhigungsmittel Betadorm).



Mehrere Anfragen beschäftigen sich auch mit den gefundenen Alkoholflaschen. Wenn die Rechtsmedizin festgestellt hat, dass das Blut und der Urin des toten Vaters alkoholfrei war dann sei es doch unlogisch, wenn die Staatsanwaltschaft ein Gemisch aus Alkohol, Tabletten und Kälte für den Tod als ursächlich erachtet. Öfters wurde angemerkt, dass doch noch jemand anderes mit dem Vater im Wald gewesen sein müsse, da die Flaschen am Fundort ja schliesslich nicht von alleine dort hingekommen sein dürften und wenn der tote Vater sie nicht getrunken habe, dann muss es ja jemand anderes gewesen sein, wobei natürlich der Verdacht besteht, dass sie dort auch zur Täuschung hingelegt worden sein könnten, was angesichts der übrigen "künstlichen" Spuren ja übereinstimmen würde.


Eine Zuschauerin stellte fest, dass Michael Heger doch irgendwo verwundet gewesen sein müsste, wenn er im oder am Auto sowie im ganzen Wald Blutspuren hinterlassen habe. Es hätte doch eine Wunde durch die Gerichtsmedizin festgestellt werden müssen. Dies ist allerdings nach hiesiger Kenntnis nicht der Fall gewesen. Denkbar ist es aber, dass die nicht untersuchte Einstichstelle auch bei der Entnahme von Blut entstanden ist.


Eine Zeugin meldete sich aus dem Elsass und erklärte, dass sie am 09.01.2006 gegen 16.15 h den Michael Heger mit Felix auf dem Parkplatz der Staustufe Iffezheim gesehen und sogleich die Polizei in Rastatt angerufen habe, welche sie aber abwimmelte als würde sie sich das nur einbilden. Es wäre somit schon die 4. Zeugin, welche Michael Heger gemeinsam mit Felix zu einem Zeitpunkt gesehen hat, an welchem nach der Selbstmordtheorie der Staatsanwaltschaft Michael Heger bereits verstorben im Wald gelegen haben müsste.



Eine Person beschäftigte sich mit dem Gedanken, ob es sich möglicherweise gar nicht um Michael Heger gehandelt habe, welcher da tot im Wald gefunden wurde, da es so aussehen würde, als hätte er selbst die Spuren gelegt. Auch diese Theorie wurde schon einmal zu früherer Zeit in Betracht gezogen, nachdem auch das Gesicht des Verstorbenen - vermutlich durch Tierfrass - nicht mehr zu erkennen war. Allerdings konnte die Identität zweifelsfrei aufgrund eines DNA-Abgleichs und eines Zahnarztbefundes festgestellt werden.



Es müssen noch einige Emails ausgewertet und viele Personen zurückgerufen werden, weswegen wir darum bitten, nicht verärgert zu sein, wenn wir das nicht alles sofort schaffen.



WIR VON DER PRIVATINITIATIVE WWW.FELIX-INFO.NET UND DIE FAMILIE VON FELIX BEDANKEN SICH GANZ HERZLICH FÜR IHRE SO WICHTIGE HILFE.

felix-info.net



3. Die gravierendsten zehn Ermittlungsdefizite - ein kommentierter Überblick

Stellungnahme und weitere Informationen zu den eingestellten Ermittlungsverfahren im Fall des entführten Kindes Felix Heger und seines getöteten Vaters Michael Heger im Anschluss an die Ausstrahlung der Fernsehreportage "WO IST FELIX? - ein Kind verschwindet" am 29.09.10 im SWR-Fernsehen:
Die Fernsehreportage "WO IST FELIX? - Ein Kind verschwindet" hat eine wahre Flut von Nachfragen verursacht, welche mehrheitlich die eingestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Frage stellen, wobei sich bisher tatsächlich nicht eine einzige Stimme finden lässt, welche hierfür ein gewisses Verständnis aufbringt. Warum die Staatsanwaltschaft dasjenige verdrängt, was sich jedem anderen objektiven Betrachter geradezu aufdrängt, erschliesst sich wohl niemandem so recht. Nachstehend werden einige Ungereimtheiten mit der jeweiligen Gegen- Argumentation der Staatsanwaltschaft veröffentlicht:

1. Polizeihundertschaften durchsuchten mehrere Tage das Waldgebiet und finden dort neben ein paar persönlichen Dingen des Kindsvaters Michael Heger zwei leeren Schnapsflaschen und eine leere Packung Schlaftabletten. Die Leiche des Vaters wurde jedoch nicht gefunden. Sie wird erst 6 Wochen später genau dort, wo die Hundertschaften bereits alles abgesucht hatten, direkt neben einem Waldweg gut sichtbar von Spaziergängern entdeckt. Dies spricht für eine spätere Verbringung der Leiche zum Fundort. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass hier lediglich ein Fehler eines Hubschrauberpiloten vorliegen würde.



2. Obwohl inzwischen durch die Rechtsmedizin Freiburg in einer ergänzenden Stellungnahme eingeräumt wurde, dass Michael Heger zum Zeitpunkt seines Todes überhaupt keinen (oder allenfalls kaum) Alkohol getrunken haben kann und es somit naheliegend ist, dass die gefundenen Schnapsflaschen dort nur zur Vortäuschung eines Suizides platziert wurden, lehnt es die Staatsanwaltschaft Baden-Baden weiterhin ab, die Flaschen zumindest einmal auf Fingerabdrücke und DNA zu untersuchen. Die irritierende Begründung hierfür lautet, dass die Spurensicherung nichts am Sachverhalt ändern würde und sich schliesslich auch Spuren von Personen auf den Flaschen befinden könnten, die ja gar nichts mit der Sache zu tun hätten.



3. Die gefundenen Schlaftabletten, mit welchen sich Michael Heger angeblich habe umbringen wollen, sind relativ harmlos und rezeptfrei erhältlich. Ein Selbstmordversuch mit leeren Schnapsflaschen und völlig ungeeigneten Tabletten ist als absurd kaum in Betracht zu ziehen.



4. Die offizielle Todesursache des Michael Heger war nach der Rechtsmedizin und der Staatsanwaltschaft erhebliche Brust- und Lungenverletzungen. Dies ist jedoch schon deswegen ausgeschlossen, da eine eingedrückte Brust zwangsläufig Hämatome (blaue Flecken) aufweisen müsste. Der typische Bluterguss fehlt jedoch, was nur bei einer postmortalen Zufügung der Verletzungen geschehen kann. Die offizielle bekannt gegebene Todesursache ist somit falsch. Zu den fehlenden Hämatomen liegt keine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft vor.



5. Der tote Vater hatte trotz eisiger Temperaturen keine Jacke an und ein Fuss war völlig unbekleidet. Der noch getragene Schuh (ein knöchelhoher fester Wanderschuh) war innenseitig mit Laub und Schmutz verdreckt, die Hose darüber war zerrissen und der Unterschenkel war zerkratzt, was ebenfalls deutlich auf ein Schleifen der Leiche zum Fundort hindeutet. Die Kleidung machte keineswegs den Eindruck, als wäre sie einer bereits sechswöchigen winterlichen Witterung ausgesetzt gewesen. Sie war in einem weit besseren Zustand. Mein Antrag auf nochmalige Untersuchung der Schuhe auf Schleifspuren wurde mit der Begründung abgelehnt, dass es sich hier nur um Spekulationen handeln würde, ausserdem könnten die Schuhe nicht mehr untersucht werden, da die Behörden sie verloren hätten.



6. Überall im Wald wurden Blutspuren des Vaters gefunden, und direkt neben der Leiche lag ein mit seinem Blut durchtränkter weißer Schnürsenkel, der nicht von seinen Wanderschuhen stammte. Die Blutspuren im Wald waren verteilt auf mehrere Plastiktüten, was dafür spricht, dass sie entdeckt werden sollten. Auch am Auto des Vaters auf dem Waldparkplatz wurden diese geringen Blutspuren gefunden. Dies spricht natürlich dafür, dass eine falsche Spur gelegt wurde. Die Ermittlungsbehörden sollten glauben, dass der Kindsvater sich bereits in verletztem oder toten Zustand in diesem Wald aufhalten würde, wodurch es ermöglich wurde, die Leiche "nachzuliefern", entweder weil der Vater eben noch lebte oder weil auf diese Weise die Ermittlungsbehörden gezielt vom tatsächlichen Tatort ferngehalten werden konnten. Die Staatsanwaltschaft hat zu den Blutspuren im Wald keine Stellungnahme abgegeben.



7. Ein äusserst erfahrener Facharzt für Brust- und Lungenverletzungen wurde das Obduktionsgutachten zur Prüfung überlassen und er kam zu dem Ergebnis, dass die Brustverletzungen des Vaters nicht tödlich gewesen gewesen sein können. Obgleich der Facharzt bereits hunderte Brust- und Lungenverletzungen operativ behandelte, argumentiert die Staatsanwaltschaft Baden-Baden, dass ein Facharzt für Brust- und Lungenverletzungen nicht über die Qualifikation eines Rechtsmediziners verfüge, der viel besser beurteilen könne, ob Brust- und Lungenverletzungen todesursächlich sind oder nicht. Ausserdem sei der Facharzt nicht bei der Obduktion zugegen gewesen und es würde sich daher nur um eine Ferndiagnose handeln. Dieses Argument ist aberwitzig: die Staatsanwaltschaft stützt sich nämlich hier auf eine zum Gutachten des Facharztes eingeholten Stellungnahme des Rechtsmedizinischen Instituts in Freiburg, welche von einem Obduzenten verfasst wurde, welcher ebenfalls nicht bei der Obduktion zugegen gewesen ist.



8. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft sei der Kindsvater - nach seinem angeblichen Suizidversuch - tödlich verunglückt, weil er im Wald hinfiel und sich hierbei tödliche Brust- und Lungenverletzungen zugezogen habe. Ungeklärt bleibt, wie durch einen Sturz auf belaubten Waldboden die Brust eines 100 kg schweren Mannes eingedrückt worden sein soll, wenn noch nicht einmal ersichtlich ist, dass er zumindest auf einen entsprechenden Gegenstand gefallen sein könnte, welcher solche Verletzungen hätte verursachen können. Eine Stellungnahme hierzu liegt von der Staatsanwaltschaft nicht vor.



9. Die Rechtsmedizin Freiburg stellt an einem Handgelenk eine Wunde fest, bei welcher es sich um eine Einstichstelle handeln könnte, weswegen sie zur Bestimmung der Todesursache ausdrücklich anregte, ein toxikologisches Gutachten in Auftrag zu geben, nachdem sogar auch dort Unsicherheit über die Todesursache bestand. Die Staatsanwaltschaft lehnte dies jedoch wegen fehlender Notwendigkeit ab.



10. Nachdem der Vater sich angeblich selbst umgebracht habe und bei den Schnapsflaschen auch ein einzelner Handschuh von Felix gefunden wurde, stellte die Staatsanwaltschaft (in diesem Fall in Mannheim) das Ermittlungsverfahren wegen Freiheitsberaubung zum Nachteil von Felix ein, weil sich keine Anhaltspunkte für eine solche Tat ergäben. Gleichzeitig wurde auch das Ermittlungsverfahren gegen den Vater wegen Mordes an seinem Sohn Felix eingestellt, da nach der Strafprozessordnung gegen Verstorbene strafrechtlich nicht ermittelt wird. Obwohl es also nicht einmal die geringste Spur dafür gibt, dass Felix überhaupt körperlich was zugestossen sein könnte - er ist einfach nur verschwunden - sieht die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für eine Freiheitsberaubung und unterstellt einfach, dass der Vater sein Kind tötete. Ein spurloses Verschwinden des angeblich vom Vater getöteten Felix kann im übrigen auch nicht damit begründet werden, dass der Vater ihn im Wald tief vergraben hätte. Dies wäre in dem zu Beton gefrorenen Waldboden - auch noch ohne Schaufel - unmöglich gewesen. Ein konkretes Argument, warum die Staatsanwaltschaft ohne jeden Anhaltspunkt einfach mal unterstellt, dass der Vater seinen eigenen Sohn Felix umgebracht hat, ist weit und breit nicht ersichtlich.



Trotz der Fülle an Fakten, welche nun einmal für eine fremdverschuldete Tötung des Michael Heger sprechen, hat die Staatsanwaltschaft anscheinend noch nicht einmal Verständnis dafür, dass hier überhaupt durch einen Rechtsanwalt eine Hinterfragung stattfindet. Befriedigende Antworten gibt die Staatsanwaltschaft nicht, aber dafür hat sie anscheinend den Grund ermittelt, warum hier für die Familie eines vermissten Kindes überhaupt ein Rechtsanwalt tätig ist. In einem Interview mit dem Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Baden-Baden (Staatsanwalt Klose) mit der Tageszeitung Mannheimer Morgen, Ausgabe 07.01.2010, liest sich das dann so: " Der Rechtsanwalt aus Baden-Baden, 42 Jahre alt, sieht aus wie Hardy Krüger junior, und manche Ermittler behaupten, weil er angeblich seinen Namen gerne in der Zeitung liest, dass auch sein Ego dem eines Stars gleicht." Leider hat die Staatsanwaltschaft hier verkannt, dass Rechtsanwälte Teil der hiesigen Rechtsordnung sind und es nicht gerade angemessen ist, wenn ein Staatsanwalt fallbezogene Kritik mit öffentlichen verbreiteten Beleidigungen quittiert. Ist etwa Kritikunfähigkeit der Grund dafür, dass sich die Staatsanwaltschaft selbst den Minimalermittlungen förmlich widersetzt.



Fazit



Es dürfte kaum verwundern, dass die Einstellung der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaften Baden-Baden und Mannheim viel Unverständnis entgegen-gebracht wird. Die Staatsanwaltschaft ist gesetzlich verpflichtet, den Sachverhalt vollständig auszuforschen und eine Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen darf grundsätzlich nur nach Ausschöpfung sämtlicher Ermittlungsmöglichkeiten in Betracht kommen. Immerhin steht hier ein als Suizid getarnter Mord oder Totschlag im Raum, dessen Aufklärung auch zum Auffinden eines verschwundenen Kindes führen könnte, weswegen doch erwartet werden kann, dass die Ermittlungsbehörden alles nur Erdenkliche veranlassen, um einen möglichen Täter eines grausamen Verbrechens zu finden und nicht nur den einfachsten Weg suchen, wie das Verfahren schnellstmöglich wieder eingestellt werden kann.



Hat die Staatsanwaltschaft bei diesen so mysteriösen und rätselhaften Geschehnissen tatsächlich alle Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft? Kann hier tatsächlich als unbestreitbare Tatsache davon ausgegangen werden, dass ausschliesslich ein Suizid des Kindsvaters vorliegt und er zuvor sogar noch seinen Sohn Felix umbrachte?



Es könnte zur Aufklärung zweier schlimmer Verbrechen bereits ausreichend sein, ein paar Fingerabdrücke auf den Schnapsflaschen zu sichern und zu vergleichen. So etwas wird jeden Tag hundertfach durch die Polizei als Routinearbeit schnell erledigt. Was um Gottes Willen ist hier los, dass noch nicht einmal solche Minimalermittlungen stattfinden sollen? Sind neben den Schuhen des getöteten Vaters auch die Schnapsflaschen verloren gegangen?



In Ermangelung irgendeiner Spur, die zu Felix führen könnte, muss zunächst der Täter ermittelt werden, der für den Tod seines Vaters Michael Heger verantwortlich ist, da diese zwei Taten natürlich zusammenhängen. Dies ist aber ohne die Mitwirkung der Staatsanwaltschaft fast unmöglich. So kann beispielsweise die hierfür notwendige Spurensicherung an den Schnapsflaschen mit anschliessendem Abgleich der polizeilich bereits erfassten Fingerabdrücke nicht privat veranlasst werden, obwohl diese völlig banale Massnahme schon sofort zur Aufklärung des Verbrechens führen könnte. Selbst bei Kleinstkriminalität finden bereits regelmässig solche spurensichernde Massnahmen statt. Wenn hingegen sogar deutliche - unbestreitbare - Hinweise darauf existieren, dass das schwerstmögliche Verbrechen, nämlich ein Mord, begangen wurde und die Aufklärung dieser Tat zudem den Verbleib eines vermissten Kindes führen dürfte, präsentiert sich die Staatsanwaltschaft als kampflustiger und unüberwindbarer Gegner, welcher selbst zur Durchführung dieser Minimalmassnahmen keinerlei Bereitschaft zeigt und hierbei erstaunlicherweise auch noch Rückendeckung durch die Generalstaatsanwaltschaft erhält, denn diese hat inzwischen die Beschwerde gegen die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft vom 21.04.2010 zurückgewiesen. Als Begründung heisst es lapidar, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Gründe der Staatsanwaltschaft Baden-Baden verwiesen werde. Die Generalstaatsanwaltschaft nimmt noch nicht einmal zu einem einzigen Argument Stellung. Es mag merkwürdig klingen, dass die Staatsanwaltschaft und auch die Generalstaatsanwaltschaft sogar davon überzeugt werden müssen, dass postmortal zugefügte Verletzungen nicht todesursächlich sein können und dass auch die Sicherung von Fingerabdrücken auf am Tatort vorgefundene Schnapsflaschen Sinn macht, obwohl die Gefahr besteht, dass ausser dem Täter noch ein unbeteiligter Dritte die Flaschen angefasst haben könnte, aber trotz einer gewiss bereits vorhandenen Zermürbung und dem weiterhin anscheinend nicht mehr enden wollenden Aufwand, ist das bisher erzielte Ergebnis derart unbefriedigend, dass es so nicht akzeptiert werden kann. Daher wird weiter versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. So wurde z.B. nun bei einem sehr bedeutendem Rechtsmediziner angefragt, ob er Hilfestellung leisten könne, indem er eine kurze Stellungnahme dazu abgibt, dass die von der Staatsanwaltschaft als todesursächlich bezeichneten Verletzungen postmortal entstanden sind und daher ein anderes Ereignis den Tod des Michael Heger verursacht haben muss. Über das Ergebnis wird sogleich an dieser Stelle berichtet werden. Nachdem ohne Hilfe der Staatsanwaltschaft keine andere Möglichkeit mehr besteht, als mit tatkräftiger Mithilfe der Öffentlichkeit den Verbleib von Felix zu klären, wird hiermit eindringlich an alle Personen appelliert, sich zu melden, wenn sie einen sachdienlichen Hinweis zum Verbleib von Felix und / oder den Ereignissen, die zum Tode seines Vaters führten, geben können. Die im Fernsehen ausgestrahlte Dokumentation hat zudem einige Hinweise aus der Bevölkerung ergeben, welche nun ausgewertet und ggfls. den Ermittlungsbehörden übergeben werden. Auch wurde das Interesse einiger Medien geweckt, welche sich anboten, über den weiteren Verlauf der Ermittlungen zu berichten.



Ihre Hinweise richten Sie bitte an die auf der Felix-Privatinitiative veröffentlichten Kontaktmöglichkeiten (www.felix-info.net)

oder an die hiesige Anwaltskanzlei.



Vielen Dank für Ihre Hilfe.





Baden-Baden, den 30.09.2010




Rechtsanwalt Alexander Moser

www.ramo.de

info@ramo.de


aktualisiert: 04.10.2010


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