21.11.2012 09:26 UhrKategorie: Aktuell, Aus den Regionen, Mecklenburg West, Newsletter 

 

 

Ungewöhnlicher Vermisstenfall in Lübtheen- 11-jähriger Ausreißer mit Auto unterwegs

 

 

 

Lübtheen/MVPO  Seit Dienstagabend wird der 11-jährige Jeremie Ansin aus Lübtheen vermisst. Jeremie verschwand mit dem Kleintransporter seiner Pflegeeltern und ist gegenwärtig unbekannten Aufenthalts.

Die Polizei fahndet seither nach dem Jungen und geht momentan mehreren Hinweisen nach. Demnach könnte der Weg des Ausreißers nach Hamburg, seinem ursprünglichen Heimatort, führen. Denkbar ist auch, dass sich der 11-Jährige, der schon mehrfach weggelaufen war, in der Region Lübtheen versteckt hält.

Die Polizei geht davon aus, dass der Junge sein Verschwinden vermutlich geplant hat. In einen unbeobachteten Moment eignete er sich die Schlüssel des Kleintransporters vom Typ Mercedes- Benz an und fuhr anschließend davon. Offenbar scheint der Junge im Umgang mit Autos nicht ganz ungeübt zu sein. So soll der 11-Jährige in der Vergangenheit bereits in Hamburg mit einem PKW einen  Verkehrsunfall verursacht haben.

Gegenwärtig dauert die polizeiliche Fahndung nach dem Vermissten, die heute auch auf umliegende Waldgebiete erweitert wird, an. Dazu kommt auch der Polizeihubschrauber zum Einsatz. Die Kriminalpolizei prüft unterdessen mehrere Kontaktadressen des 11-Jährigen.

Jeremie ist ca. 150 cm groß und kräftig. Er ist mit einer schwarzen Lederjacke, einer grünen Mütze und einer grauen Sporthose bekleidet.

Hinweise zum Aufenthalt des Vermissten bzw. zum Verbleib des weißen Kleintransporters mit dem amtlichen Kennzeichen NMW- CM 206 nimmt die Polizei in Hagenow (Tel. 03883 / 6310) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

MVPO Lübtheen red/nmp


Quelle: PI Ludwigslust

http://www.mvpo.de/index.php?id=56&tx_ttnews%5Btt_news%5D=17275&cHash=641d2c8ee425b03f10ccb1ac357e70ca


 

PFLEGEKIND AUSGERISSENJeremie (11) flieht mit Kleinlaster aus Zirkus

... UND FÄHRT 105 KM BIS NACH HAMBURG

 
  • Jeremie (11)

    AUSREIßERJeremie (11) wird vermisst

    Der Junge soll seinen Pflegeeltern schon häufiger davongelaufen sein

    Foto: Polizei
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21.11.2012 — 15:46 Uhr

Von T. KNOOP, 
T. RÖTHEMEIER und S. SCHNEIDER

City – Die Fahndung der Polizei in Ludwigslust klang verrückt.

Ein elfjähriger Junge ist mit dem Kleintransporter seiner Pflegeeltern aus Lübtheen (Meck-Pomm) abgehauen und auf dem Weg nach Hamburg.

Tatsächlich wurde der Wagen gestern in Billstedt gefunden. 105 Kilometer war der Knirps gefahren! Von ihm selbst keine Spur.

Was war das Motiv des Jungen?

Die BILD-Recherchen ergaben: Dahinter steckt ein erschütterndes Schicksal – und womöglich eine Riesen-Schlamperei des Jugendamts im Bezirk Mitte!

Jeremie wächst bei seiner Großmutter (66) am Brockhausweg auf. Seine Eltern sind drogenabhängig.

Doch vor zwei Jahren nimmt das Jugendamt der Oma das Kind weg – wohl, weil Jeremie auffällig wird (z.B. ausreißt, Scheiben einschmeißt). Er kommt in die „Obhut“ eines kleinen Zirkus in Mecklenburg-Vorpommern. In dem eher ärmlichen Milieu sollen sieben Pflegekinder leben!

Ein Jahr soll Jeremie bleiben.

Den Alltag im Zirkus beschreibt seine Großmutter Rositta A. so: Morgens Ställe ausmisten, bei Bauern um Heu betteln. Außerdem wird der Junge zum Feuerspucker ausgebildet, soll auch geschlagen worden sein.

Aus einem Jahr werden zwei, Ende nicht absehbar.

Als ihm jetzt das Jugendamt mitteilte, er dürfe auch nicht an Weihnachten zu seiner Oma, setzte sich Jeremie ins Auto.

Sorina Weiland (48) vom Bezirk Mitte: „Wir werden die genauen Umstände untersuchen. Es handelt sich um ein Projekt eines anerkannten Trägers. Bei schwierigen Jugendlichen gibt es auch mal ungewöhnliche Konzepte.“

Jeremie ist ca. 1,50 Meter groß und kräftig. Er ist mit einer schwarzen Lederjacke, einer grünen Mütze und einer grauen Sporthose bekleidet.

Der 11-Jährige soll sich Mittwoch telefonisch bei seinen Großeltern gemeldet und angegeben haben, dass es ihm gut gehe. Seinen Aufenthaltsort wollte er nicht preisgeben.

Hinweise auf seinen Aufenthaltsort bitte an 040/4286-54210.

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisst/jeremie-aus-luebtheen-verschwunden-27298856.bild.html


  VERMISSTER JEREMIE (11)

Warum steckte ihn das Jugendamt in den Zirkus?

HAMBURGER JUGENDAMT BETREUTE AUCH CHANTAL (†11)…

 
  • jugendamt

    HAMBURGDie Skadalakte Jugendamt

    Wurden beide vom gleichen Jugendamt betreut: Chatanl († 11) und Jeremie (11, noch vermisst)

    Foto: Day-Press/ Hans-Jürgen Kraft, Thomas Knoop
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23.11.2012 — 12:48 Uhr

Hamburg – Dieser Fall schockt ganz Deutschland: Das Jugendamt steckt den kleinen Jeremie in einen Zirkus. Statt in einer behüteten Familie aufzuwachsen, muss der Elfjährige mit dem Wanderzirkus übers Land ziehen. Ein Video beweist: Der Junge musste sogar Feuer schlucken! Wieder ein Skandal im Hamburger Jugendamt.

Kinder verwahrlosen, hungern, leben in Drogen- oder Zirkus-Familien. Einige sterben. Immer wieder versagt das Hamburger Jugendamt bei der Betreuung ihm anvertrauter Schützlinge.

BILD.DE DOKUMENTIERT DIE AKTE JUGENDAMT

★ Im Juli 2004 starb Michelle († 2) völlig verwahrlost in der Wohnung ihrer Eltern im Hamburger Stadtteil Lohbrügge.

Das Martyrium des kleinen Mädchens und seiner fünf Geschwister: Sie wurden in ihrem Zimmer eingesperrt, mussten ihre Notdurft auf dem Boden verrichten. Die Wände waren von Schimmelpilz befallen. Die Kinder konnten kaum sprechen, kannten weder Dusche noch Zahnbürste.

Die Familie war vom Jugendamt betreut worden. Michelles Eltern wurde das Sorgerecht für ihre anderen Kinder entzogen. Zudem wurden sie jeweils zu drei Jahren Haft verurteilt.

★ Im März 2009 war Lara-Mia († 9 Monate) tot in einer Wohnung in Hamburg-Wilhelmsburg gefunden worden.

Das abgemagerte Kind (4,8 Kilo statt der normalen ca. 10 Kilo) lag auf einer völlig verdreckten Matratze. Die Familie wurde vom Jugendamt betreut. Die Obduktion ergab eine deutliche Unterernährung, die genaueTodesursache konnte jedoch nie vollständig geklärt werden.

Urteil gegen Mutter Jessica R. (22): drei Jahre Jugendstrafe wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.

★ Am 16. Januar 2011 starb Chantal († 11) an einer Überdosis Methadon.

Das kleine Mädchen lebte bei einer Pflegefamilie in Hamburg-Wilhelmsburg. Ihre Pflegeeltern Wolfgang A. (52) und Sylvia L. (48) waren drogenabhängig und kriminell. In der Vier-Zimmer-Wohnung lebten sechs Menschen und drei Hunde, Chantal hatte nicht mal ein eigenes Bett.

Die verantwortliche Jugendamts-Chefin Pia Wolters wurde versetzt. Bezirksamtsleiter Markus Schreiber trat zurück. Gegen die Pflegeeltern wurde Anklage erhoben.

★ Am 20. November 2012 verschwand Jeremie A. (11) aus seiner Pflegefamilie – einem Zirkus in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Junge wuchs bei seinen Großeltern in Hamburg-Billstedt auf. Seine Eltern: drogenabhängig. Vor zwei Jahren schaltete sich das Jugendamt ein, weil Jeremie auffällig wurde. Die Behörde brachte den Jungen bei einer Pflegefamilie unter – einem Zirkus! Dort wurde der Kleine zum Feuerschlucker ausgebildet....

Als Jeremie erfuhr, dass er Weihnachten nicht bei seiner Oma verbringen darf, klaute er den Wagen seiner Pflegeeltern und fuhr nach Hamburg. Seitdem ist er verschwunden....

 
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ZIRKUS-JUNGEHier spuckt der Ausreißer Feuer

 

http://www.bild.de/regional/hamburg/jugendamt/die-akte-jugendamt-27321314.bild.html


 

Wer half Jeremie bei der Flucht?

24.11.12
 
Wo ist Jeremie Elfjähriger Hamburg verschwundenDer elfjährige Jeremie ist etwa 1,50 Meter groß und kräftig. Er soll eine schwarze Lederjacke, eine grüne Mütze und eine graue Sporthose tragen.

Junge wird seit Dienstagabend vermisst

Die wichtigste Frage lautet: Wo steckt Jeremie? Der elfjährige Ausreißer ist seit Dienstag verschwunden. Mit dem Kleintransporter einer Zirkusfamilie, bei der ihn das Jugendamt unterbrachte, soll der Junge gut 100 Kilometer von Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern nach Hamburg gefahren sein. Inzwischen vermutet das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte allerdings, dass das Kind Hilfe von einem Erwachsenen bekam. "Das erscheint sonst kaum möglich", hieß es. 

Auch seine Pflegemutter Carmen Sperlich glaubt nicht, dass er den Uralt-Mercedes allein gesteuert hat: "Den kann er nicht gefahren haben", sagt die 45-jährige Zirkusfrau und siebenfache Mutter.

Der Junge wuchs in Hamburg auf. Seine Eltern waren nach Angaben der Behörde drogenabhängig, bei den Großeltern soll er geschlagen worden sein. "Das Familiengericht hat entschieden, das Sorgerecht zu entziehen", erklärte eine Sprecherin. Dafür seien "handfeste Gründe" nötig. Näheres will sie nicht sagen - und verweist auf den 
Datenschutz. Ihr Chef, Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD), wurde deutlicher: Wiederholt sei das Kind aggressiv gegen sich und andere geworden.

Vor knapp zwei Jahren kam Jeremie zu dem Wanderzirkus. Das Jugendamt Hamburg-Mitte ließ ihn dort über einen freien Träger der Jugendhilfe, den Neukirchener Erziehungsverein, unterbringen. Die Zirkusfamilie hat bereits sieben eigene Kinder.

Dass Jeremie ausgerechnet bei dem Wanderzirkus einquartiert wird, hängt auch mit seiner Herkunft aus einer Roma-
Familie zusammen, wie die Sprecherin sagte. Schließlich müsse man schauen: "Was findet Akzeptanz?" - und zwar sowohl bei der Herkunftsfamilie als auch bei dem Kind. Zudem hätten andere Träger den Jungen, der als schwierig und auffällig galt, abgelehnt: "Es ist nicht gelungen, eine andere Unterbringung zu finden."

Jeremies Mutter und Großeltern erheben nun schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt und die Zirkusfamilie. "Er hat immer wieder weinend angerufen, ist geschlagen und ausgenutzt worden", sagte seine Mutter dem 'Hamburger Abendblatt'. "Er wollte nur zurück zu uns. Man hat ihn gezwungen, Diesel zu klauen und morgens um sechs Uhr die Ställe auszumisten. Schlafen muss er in einem unbeheizten Bauwagen." Die Großmutter sagt der 'Bild': "Wir wollten mit Jeremie Weihnachten feiern, aber das Amt hat das verboten." In dem Wanderzirkus soll der Junge Medienberichten zufolge als Clown aufgetreten sein, ein Video soll ihn als Feuerschlucker zeigen.

Die Pflegefamilie selbst widerspricht und erhebt eigene Vorwürfe. Die Eltern oder Großeltern des Jungen hätten ihm bei der Flucht geholfen und würden ihn jetzt vor dem Jugendamt verstecken

 

 
 
 

Experte: Unterbringung im Zirkus nicht ungewöhnlich

Nach dem Methadon-Tod von Chantal steht das Jugendamt Hamburg-Mitte wieder im Zentrum der Kritik. Das elfjährige Mädchen, das in der Obhut drogensüchtiger Pflegeeltern war, starb im Januar an einer Überdosis der Heroin-Ersatzdroge. Jetzt hagelt es erneut Kritik von Grünen und CDU.

"Dieser Fall wird immer dubioser, und bedauerlicherweise ist mal wieder das Jugendamt Mitte betroffen", heißt es bei der grünen Bürgerschaftsfraktion. Die Unterbringung koste die Stadt Hamburg mehrere tausend Euro pro Monat - dafür müsse man eine intensive pädagogische Betreuung des Kindes erwarten. Aber: "Eine pädagogische oder sozialpädagogische Ausbildung hatten die Betreuer der sogenannten Fachpflegestelle im Zirkus nicht." Auch die rechtliche Grundlage der Unterbringung sei fragwürdig und völlig unklar.

Für Experten ist es dagegen nicht ungewöhnlich, den Jungen in einem Wanderzirkus unterzubringen. Es sei wichtig, "genau zu prüfen, welchen Bedarf der junge Mensch hat und welche 
Familie die Möglichkeit bietet, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Und das kann in einer Zirkusfamilie der Fall sein", sagte Sozialpädagoge Thomas Sonnenberg im RTL-Interview.

Bisher gibt es nur ein Lebenszeichen von Jeremie: Am Mittwoch soll er seine Großeltern angerufen haben. Der Transporter der Zirkusfamilie war am gleichen Tag vor einem Hamburger Friedhof entdeckt worden. Kriminaltechniker untersuchten das Auto "nach allen Regeln der Kunst", sagt eine Polizeisprecherin. "Wir nehmen die Sache ernst. Jeder ist mit einem Bild in der Tasche im Einsatz."


http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/wer-half-jeremie-bei-der-flucht-29342-51ca-68-1337473.html


 

JETZT SPRICHT DIE PFLEGEMUTTER DES VERMISSTEN JUNGEN„Jeremie war glücklich bei uns. Er wollte später Zirkusdirektor werden“

 
  • Carmen Sperlich, 45, in Jeremies Zimmer

    VERMISSTES PFLEGEKINDJeremie (11) von Wanderzirkus ausgebüxt

    Carmen Sperlich, 45, in Jeremies Zimmer. In den Händen hält sie seine Zirkusuniform: „Er war so stolz, zu uns zu gehören“

    Foto: Meiko Herrmann
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25.11.2012 — 11:05 Uhr
  • KAROLIN SCHNEIDER

Carmen Sperlich, 45, sieht müde aus. Unter ihren Augen liegen dunkle Ringe, immer wieder rollen Tränen über ihre eingefallenen Wangen. „Nachts kann ich nicht schlafen. Dann geh ich in Jeremies Zimmer, setze mich auf sein Bett und frage mich: warum?“

Auf das Warum gibt es bis jetzt noch keine Antworten. Alles, was es gibt, sind böse Vorwürfe, ungeheuerliche Anschuldigungen und viele hässliche Worte. Ein Streit zwischen zwei Familien, ausgetragen auf dem Rücken eines elf Jahre alten Jungen: Jeremie A.

Es ist Mittwochmorgen, als die Polizei meldet: „Elfjähriger reißt mit Kleintransporter aus.“ Dieser Elfjährige ist Jeremie A. aus Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern).

Über das Leben des Kindes ist seitdem viel gesagt, viel geschrieben worden: Weil seine leiblichen Eltern schwer ­drogenabhängig sind, wächst Jeremie bei seinen Großeltern auf. Doch auch hier gibt es Probleme. Sein Opa soll den Jungen misshandelt haben. Als er neun ist, greift dasJugendamt ein.

Jeremie, geprägt von den Erlebnissen seiner Kindheit, ist inzwischen selbst schwer verhaltensauffällig, gilt als aggressiv und nicht gruppenfähig.

Das Jugendamt findet keine Pflegefamilie, nicht einmal einen Heimplatz für den Jungen, alle Träger lehnen ab. Erst der „Neukirchener Erziehungsverein“, eine Einrichtung der Diakonie, die nach dem Prinzip der Erlebnispädagogik arbeitet, findet ein neues Zuhause für Jeremie: den Zirkus Monaco.


„Im Zirkus sollte er lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich in eine große Familie ein­zugliedern. Dass er Sinti ist, spielte dabei überhaupt keine Rolle.“„Es gibt Kinder, die ein besonderes Betreuungskonzept brauchen, weil wir keinen Zugang mehr zu ihnen finden“, sagt Dietmar Glöge, Projektleiter des Vereins, BILD am SONNTAG.

Der Zirkus Monaco ist nicht groß, aber in der Branche als seriös bekannt. Von März bis Oktober touren die 15 Artisten und 30 Tiere durch Norddeutschland, während der kalten Monate zieht die Zirkusfamilie Sperlich in ein Winterquartier nach Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern).

Es ist Januar 2010, als Jeremie zu seiner neuen Pflegefamilie zieht. Er entpuppt sich wirklich als Problemkind.

„Er war sehr aggressiv und hat sogar unsere Tiere geschlagen“, sagt Pflegemama Carmen Sperlich. Doch die Mutter von sieben eigenen Kindern stößt Jeremie nicht weg: „Ich wollte ihm eine Chance geben.“

Jeremie bekommt sein eigenes Zirkuskostüm, darf in der Manege den Vorhang aufhalten und übernimmt nach und nach immer mehr Aufgaben. „Der Junge wurde glücklich bei uns. Er wollte später Zirkusdirektor werden.“

Bilder zeigen ihn stolz, wie er Tiere ausführt. Wie er mit Artisten posiert.Doch seit Dienstagabend ist Jeremie verschwunden. Mit einem Transporter abgehauen, der später in Hamburg-Billstedt gefunden wird. Von dem Elfjährigen fehlt bis heute jede Spur.

In Lübtheen glaubt niemand, dass Jeremie allein nach Hamburg gefahren ist. Einige vermuten hinter vorgehaltener Hand, dass der Junge von Verwandten abgeholt und zurück nach Hamburg gebracht wurde.

Jeremies Vormund, ein Mann vom Hamburger Jugendamt, hat mittlerweile Anzeige wegen Kindesentzug gestellt.

Von einer Entführung will seine leibliche Familie nichts wissen. Jeremies Großeltern, Rositta, 66, und Bruno, 77, sind sich sicher, dass ihr Enkel vom Zirkus Monaco geflohen ist, weil er dort schlecht behandelt wurde: „Er wurde geschlagen, musste in einem unbeheizten Bauwagen schlafen und betteln gehen.“

Pflegemutter Carmen Sperlich kommen die Tränen, als sie die Vorwürfe hört: „Das stimmt einfach nicht. Unsere Zirkuswagen sind beheizt. Und im Winterlager hat Jeremie sowieso sein eigenes Zimmer. Sogar eine Playstation. Wir haben noch neue Möbel für ihn bestellt.“

Wer lügt im Fall Jeremie? Das bleibt die große Frage. Viel wichtiger aber: Wie muss sich ein elfjähriger Junge fühlen, der in seinem Versteck sitzt und nicht weiß, wem er vertrauen kann?„Solange wir nicht wissen, wo Jeremie ist, können wir die Wahrheit nicht ans Licht bringen“, sagt ein Polizeisprecher.

Carmen Sperlich knipst das Licht in Jeremies Zimmer aus und schließt die Tür. „Ich hoffe nur, dass Jeremie bald zu uns zurückkommt. Wir wollten am Wochenende zusammen basteln, die Wohnung mit Sternen und Zweigen dekorieren. Er hat sich doch so auf Weihnachten gefreut.“

http://www.bild.de/news/inland/zirkus/pflegemutter-von-jeremie-spricht-27353268.bild.html


 

ZIRKUSJUNGE (11) SEIT EINER WOCHE VERSCHWUNDENWer lügt im Fall Jeremie?

IMMER MEHR WIDERSPRÜCHE ZWISCHEN BEHÖRDE UND FAMILIE

25.11.2012 — 23:53 Uhr
Von THOMAS KNOOP und STEFAN SCHNEIDER

Hamburg – Jeremie ist noch immer verschwunden. Die Polizei hat nach wie vor keine Spur zu dem elfjährigen Pflegekind.

Es gebe derzeit keine Hinweise auf den Aufenthaltsort des Jungen, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Hamburg. Das Jugendamt stellte laut NDR Anzeige gegen Unbekannt wegen Kindesentzugs.

Die Polizei versucht nun, den Elfjährigen über seine in der Stadt lebenden Verwandten und Bekannten aufzuspüren. Behörde und Familie machen sich heftige Vorwürfe.

Rückblick: Nachdem Jeremie vergangene Woche aus einem Wanderzirkus ausgerissen und offenbar selbst mit einem Kleintransporter von Lübtheen in Westmecklenburg in seine Heimatstadt Hamburg gefahren war, gilt der Junge als verschwunden.

Wer lügt im Fall Jeremie? BILD nennt die Fakten – und die Widersprüche.

► DIE ELTERN

FAKT IST: Jeremies Vater und Mutter waren heroinabhängig, als Jeremie im Krankenhaus Wandsbek zur Welt kam. Die Mutter musste wenige Tage nach der Geburt in den Knast. Das Baby blieb drei Monate im Krankenhaus – Drogenentzug! Dann kam Jeremie zu seinen Großeltern, wo heute auch seine beiden Schwestern (6, 13) leben.

►DIE GROSSELTERN

Das Jugendamt wirft Rositta (66) und Bruno A. (71) vor, den Enkel misshandelt zu haben. Angeblich habe Bruno A. ihm mit einem heißen Backblech Verbrennungen zugefügt. Der Großvater widerspricht: „Jeremie hat sich die Verbrennungen an einem heißen Mofa-Auspuff zugefügt. Ich habe meinen Jungen auch nie geschlagen. Er bekam mal Stubenarrest.“

FAKT IST: Die Gerichtsmedizin hat Verbrennungen festgestellt. Unklar: Wie sie zustande kamen.

►DIE AMTSAKTE

Vom Jugendamt heißt es, Jeremie sei „nicht beschulbar“ gewesen, hätte schon mit acht Jahren die Polizei beschäftigt: gefährliche Körperverletzung, räuberische Erpressung, Diebstahl und Sachbeschädigung.

Großvater Bruno: „Er hat Scheiben zerstört, mal mit einem Stein geworfen. Das waren Streiche, wie Kinder sie machen.“

FAKT IST: Jeremie war auf der integrativen Grundschule An der Glinder Au. Dort gab es Probleme. Er musste die Schule verlassen und wurde in den Zirkus gegeben.

DAS JUGENDAMT

Die Mitarbeiter beteuern, alle Einrichtungen hätten Jeremie abgelehnt. Bis auf den Zirkus.

FAKT IST: Wie viele Einrichtungen tatsächlich gefragt wurden, sagt das Jugendamt bislang nicht. Die Großeltern waren mit der Zirkus-Lösung einverstanden, sagen jedoch: Das galt nur für ein Jahr!

►DIE KONTAKTSPERRE

Jeremies Großmutter Rositta klagt: „Ich durfte nicht mal mehr mit ihm telefonieren. Das Jugendamt sagte mir, ich sollte mit ihm per E-Mail Kontakt halten.“

FAKT IST: Rositta A. kann nicht lesen und schreiben. Dem Jugendamt war der Umgang mit der Familie ein Dorn im Auge. Erst Anfang November ordnete es an, dass der Junge weder Weihnachten noch Neujahr bei seinen Eltern bzw. Oma und Opa verbringen darf. Der Fluchtgrund?

PSYCHOLOGE MICHAEL THIEL (52)

► DER ZIRKUS

Die Großeltern behaupten, die Wanderzirkus-Leute hätten Jeremie betteln geschickt und geschlagen, ihn Feuerschlucken lassen und auf Reisen in einem kalten Wohnwagen untergebracht.

Die Pflegemutter bestreitet alle Vorwürfe. Jeremie sei verstört gewesen, hätte sich aber eingelebt. Das Feuerschlucken habe er sich selbst beigebracht, der Wohnwagen sei beheizt gewesen.

FAKT IST: Vor seiner Flucht am Dienstagabend verschwand der Junge zweimal aus dem Zirkus.

► DIE FLUCHT

Ist Jeremie allein mit dem Mercedes Kleintransporter (Kennzeichen: NMW-CM 206) 105 Kilometer aus Westmecklenburg geflüchtet? Oder hatte er Helfer?

FAKT IST: Jeremie konnte Auto fahren. Der Wagen ist allerdings schwer zu handhaben. Heute wird er kriminaltechnisch auf Faser- und DNA-Spuren sowie Fingerabdrücke untersucht. Andeutungen zu möglichen Helfern sind Spekulation.

►DIE SUCHE

FAKT IST: Die Polizei kennt den Aufenthaltsort des Jungen nicht. Durchsuchungen blieben ohne Erfolg. Die Suche konzentriert sich auf das Familienumfeld Hamburg, Quickborn und Neumünster, wo die Sinti-Familie bis zu 50 Wohnungen unterhalten soll. Durchsuchungen waren bislang erfolglos.

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisste-personen/wer-luegt-im-fall-jeremie-27363424.bild.html


Dienstag, 04. Dezember 2012
Notfälle KinderFamiliengericht verhandelt über elfjährigen Ausreißer Jeremie

Hamburg (dpa) - Zwei Wochen nach Jeremies Verschwinden hat ein Familiengericht in Hamburg über den elfjährigen Ausreißer verhandelt. Über Ergebnisse der Verhandlung - es ging um Besuchsrechte von Jeremies Großeltern und Eltern - konnte eine Sprecherin aber nichts sagen. Allerdings sind Verhandlungen über Familiensachen grundsätzlich nicht öffentlich. Von Jeremie fehlt weiter jede Spur. Der Junge soll im Kleintransporter einer Zirkusfamilie, bei der ihn das Jugendamt unterbringen ließ, nach Hamburg geflohen sein.

Quelle: n-tv.de , dpa
http://www.n-tv.de/ticker/Familiengeric%20...%2088056.html


 

06.12.2012 - 00:04 Uhr

Hamburg – Jeremie (11) bleibt versteckt.

Anders als von seinen Großeltern Rosita (66) und Bruno A. (71) versprochen, wurde der Junge bislang nicht Behördenvertretern übergeben.

Im Familienausschuss wurde erneut deutlich, dass der Junge es bei seinen Großeltern nicht leicht hatte. Zweimal sind Untersuchungen von Jeremie im UKE dokumentiert, wegen möglicher Misshandlungen. Angeblich hatte Oma Rosita sich selbst an die Behörden gewandt – mit dem Satz: „Aber sagen Sie meinem Mann nichts ...“

Politisch taucht inzwischen eine weitere Frage auf: Wieso hat sich Hamburgs Sozialbehörde nicht direkt um Jeremie gekümmert? Für ganz schwerwiegende Fälle gibt es doch den Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB), mit Notdienst und etlichen Jugendhilfeeinrichtungen – er gehört der Stadt.

Familie weiß, wo er ist
Verraten die Großelternheute Jeremies Versteck?
Familie weiß, wo er ist Verraten die Großeltern Jeremies Versteck?

Wende im Fall des vermissten Jeremie (11)! Seine Großeltern wussten offenbar von Anfang an, wo sich der Junge versteckt hält! mehr...
Vermisster Junge Jeremies Zirkus kostet uns 232 Euro pro Tag

LEB-Chef Klaus-Dieter Müller schrieb erst 2011: „Für gefährdete und stark hilfebedürftige Kinder und Jugendliche sind wir jederzeit aufnahmebereit.“ Für Jeremie nicht. Der wurde von einem freien Träger aus Nordrhein-Westfalen für 7400 Euro/Monat an einen Wanderzirkus in Westmecklenburg vermittelt.

Die Sozialbehörde dazu: „Die öffentliche Jugendhilfe soll von eigenen Maßnahmen absehen, wenn geeignete Einrichtungen von anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe betrieben oder geschaffen werden können.“

Für den ehemaligen SPD-Bürgerschaftsabgeordneten und Vize-Chef der Deutschen Familienhilfe Thomas Böwer (53) ist das „eine riesige Nebelkerze von Sozialsenator Scheele. Er braucht dem LEB doch nur eine entsprechende Anweisung zu geben“.

Stattdessen kritisierte Scheele die freien Träger in Hamburg, die Jeremie nicht aufgenommen haben. (ar, mh, sts, mz)

http://www.bild.de/regional/hamburg/ver%20...%20.bild.html
 

 

Polizei sieht Gefahren für vermisstes Pflegekind Große Angst um Jeremie!

Der vermisste Jeremie in Zirkus-Uniform
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15.12.2012 - 00:26 Uhr

Von M. HEYL und
 T. RÖTHEMEIER

Billstedt/Hagenow – Das Drama um den seit 
25 Tagen vermissten Jeremie (11) geht am Dienstag in die vierte Woche. Und was tun die Behörden?

NICHTS!

Auf allen Polizeicomputern Deutschlands erscheint bei der Eingabe von Jeremies Namen:

► Fahndung der Polizei Ludwigslust/Hagenow (MeckPom, d. Red.).

► In Gewahrsam nehmen!

► Vorstellung beim Amtsarzt!

Dann laut Polizei der dramatische Grund dieser wichtigen, eiligen Maßnahmen:

► SUIZID-GEFAHR!

Angst um das Leben des Hamburger Jungen, den das Jugendamt Mitte in einen Wanderzirkus in MeckPom gesteckt hatte!

Die Zirkuschefin wurde als Betreuerin eingesetzt. Obwohl sie keine Ausbildung hat, kassierte sie zwei Jahre lang 4600 Euro im Monat (BILD berichtete).

Bis Jeremie aus der Manege flüchtete und seitdem verschollen ist.
Keine Tipps von der Familie
Vermisster Jeremy: Sozialbehörde in Kritik, Familie versteckt ihn weiter
Familie versteckt ihn weiter Falsches Spiel um Jeremie

Jeremie bleibt versteckt. Anders als von den Großeltern versprochen, wurde der Junge bislang nicht den Behörden übergeben. mehr...

Die Hamburger Polizei hatte etliche Wohnungen der Großfamilie durchsucht, obwohl die Zuständigkeit bei der Polizei Rostock liegt – in der Ostseestadt wird wegen Kindesentziehung gegen Unbekannt ermittelt. Darauf stehen bis zu 10 Jahre Haft.

Merkwürdig daher: Eine Sprecherin der Rostocker Polizei hatte BILD noch am Donnerstag gesagt: „Die Fahndung nach dem Jungen wurde eingestellt.“
Gestern ruderte sie zurück: „Wir gehen immer noch von einem Vermisstenfall aus.“

VÖLLIGES CHAOS!

Jugendamt Mitte, Familiengericht St. Georg, Hamburger Sozialbehörde, Rostocker Polizei – niemand tut etwas, obwohl die Familie des Jungen wissen soll, wo Jeremie steckt.

Und obwohl die Polizei intern von Lebensgefahr spricht.

Doch das Kind bleibt weiter verschwunden.

http://www.bild.de/regional/hamburg/ver%20...%20.bild.html
 

VERMISSTER JUNGE SOLLTE IM KRANKENHAUS ABGEGEBEN WERDEN

Jeremies Übergabe gescheitert!

  • Von N. ALTENDORF, M. BITTNER, M. HEYL und M. ZITZOW

Hamburg – Es war alles genau geplant. Es gab Absprachen, einen festen Termin, einen zuständigen Chefarzt. Doch dann ging wieder alles schief.

Die Übergabe des versteckt gehaltenen, seit vier Wochen vermissten Jeremie (11) an die Hamburger Behörden ist gescheitert! Anschließend flog die Polizei zu Razzien bei der Familie des Jungen ein!

Am Sonnabendvormittag bekam die Polizei in Hamburg-Billstedt einen Anruf aus Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern werden die Ermittlungen geleitet, nachdem der Junge dort aus einem Zirkus geflüchtet war, in den ihn das Jugendamt Hamburg-Mitte gesteckt hatte.

Die Schweriner Polizei teilte den Hamburger Kollegen mit: Um 12 Uhr wird Jeremie im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift an der Liliencronstraße in Rahlstedt einem Chefarzt übergeben – zur stationären Aufnahme, denn die Polizei befürchtet Selbstmordgefahr bei dem Jungen.

Die Übergabe sei mit der Vormünderin aus dem Jugendamt Mitte so abgestimmt. Um kurz nach 12 Uhr war klar: Übergabe gescheitert – wer auch immer mit Jeremie im Krankenhaus erscheinen sollte, kam nicht.

Anschließend machte die Polizei ernst – und rückte zu Razzien bei den Großeltern, beim leiblichen Vater und bei der leiblichen Mutter an. Doch von Jeremie keine Spur – beim leiblichen Vater allerdings wurde Kinderspielzeug gefunden.

Und die Großmutter, die im Verdacht steht, Jeremies Versteck zu kennen? Sie ließ die Polizei freundlich rein – und erzählte: „Ich habe letzte Woche mit Jeremie telefoniert. Es geht ihm gut. Aber wo er ist, wollte er mir auch nicht sagen ...“

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisste-personen/jeremies-uebergabe-27689790.bild.html?wtmc=os.nl.ndt


Verschwundenes Hamburger Pflegekind Jeremie ist zurück

19.12.2012 | 16:01 Uhr
Vier Wochen nach seinem Verschwinden aus einem Wanderzirkus ist das Pflegekind Jeremie wieder in der Obhut des Hamburger Jugendamtes. Der Junge sei am Mittwoch in einer Hamburger Klinik erschienen, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Mitte auf dapd-Anfrage und bestätigte damit einen Vorabbericht des "Hamburger Abendblattes".

Hamburg (dapd). Vier Wochen nach seinem Verschwinden aus einem Wanderzirkus ist das Pflegekind Jeremie wieder in der Obhut des Hamburger Jugendamtes. 

Der Junge sei am Mittwoch in einer Hamburger Klinik erschienen, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Mitte auf dapd-Anfrage und bestätigte damit einen Vorabbericht des "Hamburger Abendblattes". In der Klinik werde nun der Gesundheitszustand von Jeremie untersucht. Die Entscheidung, ob der Junge zurück in den Wanderzirkus muss, werde erst danach getroffen.

"Die ganze Sache ist noch so frisch, da können wir noch nichts Konkretes sagen", sagte die Sprecherin. Das Jugendamt hatte den Jungen in einem Wanderzirkus untergebracht, nachdem andere Hamburger Träger sich seiner nicht annehmen wollten. Am 20. November verschwand das Kind, als der Zirkus gerade in Mecklenburg-Vorpommern Halt machte. Jeremies Großvater hatte mehrfach angedeutet, dass das Kind von der Familie versteckt werde.

http://www.derwesten.de/panorama/verschwundenes-hamburger-pflegekind-jeremie-ist-zurueck-id7409522.html


Letzte Aktualisierung: 19.12.2012 18:20:53

 

 

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