Mirco ist tot

Leiche des Jungen gefunden / Festgenommener unter Mordverdacht

Mönchengladbach/Grefrath (wel/dapd). Die Leiche des zehnjährigen Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) ist heute gefunden worden. Dies sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld am Mittag. Wie die «Rheinische Post» in Düsseldorf  zuvor gemeldet hatte, konzentrierten sich die Nachforschungen auf Abschnitte an der Autobahn 52 sowie auf ein Gebiet an der L 361 zwischen Grefrath und Wankum. Die Polizei hat inzwischen gemeldet, das Schicksal des Jungen, der zum Zeitpunkt seines Verschwindens zehn Jahre alt war, sei jetzt «geklärt».

Gestern war ein Mann festgenommen worden, der inzwischen als dringend tatverdächtig angesehen wird. Das hatte am Morgen ein Sprecher der Mönchengladbacher Polizei auf Anfrage bestätigt. Weitere Details zu dem Tatverdächtigen und den Umständen der Festnahme wollte er nicht sagen. Für heute war eine weitere Vernehmung des Mannes vorgesehen. Noch unklar ist, inwieweit er mit dem Verbrechen zu tun hat und ob seine Aussage die Kripo zu Mircos Leiche geführt hat. Einzelheiten sollen am morgigen Freitag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Tatfahrzeug zum Verkauf angeboten? 
Nach Recherchen der «Rheinischen Post»  handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Familienvater mit zwei Kindern. Der Mann soll 46 Jahre alt sein und aus Schwalmtal stammen. Im Zusammenhang mit dem gesuchten mutmaßlichen Täterfahrzeug - einem VW Passat Kombi - sei der Mann in den Fokus der Ermittler geraten. Dies bestätigte auch Polizeisprecher Peter Spiertz dem Nachrichtensender n-tv. Laut dem Fernsehsender N24 hatte der Tatverdächtige zuvor versucht, sein Fahrzeug im Ausland zu verkaufen.

Der Zehnjährige war am Abend des 3. September auf seinem Heimweg von einer Skateranlage verschwunden. Seitdem fehlte von ihm jede Spur. Trotz mehrerer groß angelegter Suchaktionen wurde der Junge nicht gefunden. Bei der Suche nach ihm wurden auch Tornado-Kampfjets und eine fliegende Drohne eingesetzt. Die Eltern hatten in einem verzweifelten Appell im Fernsehen den Täter darum gebeten, ihnen zu sagen, wo sich der Junge befindet - vergeblich. 

27.01.2011  LB / wel

e110

Grefrath
"Mirco war ein Zufallsopfer"
VON CHRISTIAN SIEBEN - zuletzt aktualisiert: 28.01.2011 - 08:19

Grefrath (RPO) Polizei und Staatsanwaltschaft haben in einer Pressekonferenz am Freitag neue Details im Fall Mirco öffentlich gemacht. Der schwer Tatverdächtige stand zur Tatzeit offenbar unter großem beruflichen Druck. Mirco war ein Zufallsopfer. Der Mann gestand die Tat. Zum Fundort und zum Zustand der Leiche macht die Polizei keine Angaben. Lesen Sie das Protokoll der Pressekonferenz.


Freitag, 28. Januar 2011: Bei einer Pressekonferenz von Staatsanwaltschaft und Polizei berichtet Soko-Leiter Ingo Thiel, dass der festgenommene Familienvater aus Schwalmtal den Mord an Mirco gestanden hat. Weil er beruflich gestresst war, hatte der 45-Jährige den Zehnjährigen angehalten und ihm befohlen, sich in seinen Wagen zu setzten. Mit dem Jungen fuhr er auf der K21 Richtung Geldern, dann auf einen Feldweg. Die Polizei geht weiterhin von einem Sexualdelikt aus. Der Täter brachte den Zehnjährigen um, um seine Tat zu verbergen.
Donnerstag, 27. Januar 2011, 13 Uhr:Die Staatsanwaltschaft Krefeld bestätigt, dass die Leiche des Jungen gefunden wurde. Am Mittag hatte Polizeisprecher Peter Spiertz gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass das Schicksal des Jungen geklärt sei. Mircos Eltern werden psychologisch betreut.
Donnerstag, 27. Januar 2011, 9 Uhr: Es wird bekannt, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 45-jährigen Familienvater aus Schwalmtal handeln soll. Der Mann ist dringend tatverdächtig. Die Polizei war auf den Mann aufmerksam geworden, weil er versuchte, seinen VW Passat in den Niederlanden zu verkaufen.


+++ 12.04 Uhr Mit einem Dank an die Medien für die ausführliche Berichterstattung über den Fall, die zu den zahlreichen Hinweisen von Bürgern führte, endet die Pressekonferenz.

+++ 12.02 Uhr "Der Täter war sich vor der Tat bewusst, dass der Leasingvertrag für das Auto ausläuft und er ein neues bekommt."

+++ 11.57 Uhr Thiel: "Ich kannte den Täter nicht"

+++ 11.56 Uhr "Die Frau des Mannes schöpfte zu keinem Zeitpunkt Verdacht"

+++ 11.55 Uhr "Es gibt keine Anhaltspunkte, dass der Täter noch einmal später am Tatort war"

+++ 11.52 Uhr Thiel: "Der Täter wohnte nicht weit von mir weg"

+++ 11.51 Uhr "Auf Ergebnisse der Obduktion müssen wir noch lange warten"

+++ 11.45 Uhr "Der Täter öffnete uns ruhig die Türe. Die Familie schlief noch"

+++ 11.42 Uhr "Die Frage, wie lange der Mann mit Mirco im Auto durch die Gegend fuhr, kann noch nicht beantwort werden"

+++ 11.41 Uhr "Der Verdächtige war kein Vereinsmensch, beschäftige sich mit seinem Garten und seinen Kindern"

+++ 11.36 Uhr "Der Wagen war nicht das wichtigste Indiz bei der Überführung"

+++11.34 Uhr "Der Täter zeigte bei den Vernehmungen Reue"

+++ 11.33 Uhr "Zwischenzeitlich dachte der Verdächtige daran, der Polizei einen Hinweis zu geben. Aber selbst dazu war er zu feige"

+++ 11.32 Uhr "Der Fundort lag nicht im Suchgebiet der Bundeswehr-Tornados"

+++ 11.32 Uhr "Zum Fundort der Leiche sage ich nichts. Nur so viel: Die Leiche war abgelegt, nicht vergraben"

+++ 11.31 Uhr "Taktische Einzelheiten möchte ich nicht bekannt geben"

+++ 11.30 Uhr "Seit gestern wird auch mit den Vorgesetzten des Mannes gesprochen"

+++ 11.29 Uhr "Die Fasern, die im Haus des Mannes gefunden wurden, schlossen die Kette"

+++ 11.28 Uhr "Der Mann versuchte nicht aktiv das Auto loszuwerden, der Leasingvertrag lief einfach aus"

+++ 11.27 Uhr "Es war früh klar, dass der Mann aus der Region kommen muss"

+++ 11.26 Uhr "Das Glück, dass das Auto nicht nach Russland gebracht wurde, haben wir uns verdient.

+++ 11.25 Uhr "Mirko ist ein Zufallsopfer, er hat Riesen-Pech gehabt"

+++ 11.25 Uhr "Der Verdächtige wirkte nach der Verhaftung erleichtert"

+++ 11.24 Uhr "Das Vernehmungsteam hat eine Meisterleistung vollbracht"

+++ 11.23 Uhr "Der Verdächtige kam am Morgen der Verhaftung wortlos mit. Vorher hat er sich völlig normal verhalten"

+++ 11.22 Uhr "Es handelt sich wahrscheinlich nicht um einen Pädophilen im eigentlichen Sinne. Er suchte ein Opfer, über das er Gewalt ausüben kann"

+++ 11.21 Uhr "Die Eltern erhalten zeitgleich mit den Medien alle Informationen der Polizei"

+++ 11.20 Uhr "Es handelte sich wohl um einen Verdeckungsmord"

+++ 11.19 Uhr "Der am Tattag gehörte Schrei hat wohl nichts mit dem Fall Mirco zu tun"

+++ 11.18 Uhr "Die Leiche lag sechs km nördlich von dem durchsuchten Gebiet"

+++ 11.17 Uhr "Die Tat könnte ein Ventil für Stress im Job sein"

+++ 11.16 Uhr Thiel "Da war eine Zeitbombe unterwegs"

+++ 11.15 Uhr Die Staatsanwältin: "Der Haftbefehl ist erlassen"

+++ 11.14 Uhr "Bisher fiel er nur zweimal wegen zu schnellen Fahrens auf"

+++ 11.13 Uhr "Der Verdächtige ist zum dritten Mal verheiratet und wohnt seit 2006 in Schwalmtal"

+++ 11.12 Uhr "Ich danke meinen tollen Kollegen. Das waren positiv Bekloppte. Ohne sie wäre das nicht gegangen"

+++ 11.11 Uhr "Zum Zustand der Leiche werden keine Angaben gemacht"

+++ 11.10 Uhr "Er fuhr in einen Feldweg, zog den Jungen aus. Die Polizei geht von einem Sexualdelikt aus. Dort wurde er an der L39 auf einem Feldweg umgebracht"

+++ 11.09 Uhr "Der Verdächtige war im beruflichen Stress. Er hatte Ärger mit dem Boss. Er fuhr mit dem Auto durch die Region. Um 22 Uhr traf er zufällig auf Mirco. Er sprach Mirco an und forderte den Jungen auf einzusteigen"

+++ 11.08 Uhr "Am 26. Januar haben wir den Verdächtigen um 6 Uhr geweckt und mitgenommen. Er war geständig und verriet den Aufenthaltsort der Leiche"

+++ 11.07 Uhr "Die Kriminaltechnik entdeckte dann schnell Fasern von Mircos Kleidung"

+++ 11.06 Uhr "Der Autohändler stellte uns das Auto Anfang der Woche zur Verfügung"

+++ 11.05 Uhr "Am 20.12. wurden wir auf den richtigen Passat aufmerksam. Der Leasingvertrags des VWs lief aus und wurde an den Leasingpartner zurückgegeben"

+++ 11.04 Uhr "Sämtliche Halter von passenden Passats wurden gespeichert. Die Suche lief bundesweit. Es gab 150.000 Fahrzeuge, die die passenden Fasern hatten"

+++ 11.03 Uhr "Wir hatten einen sehr guten Zeugen, der das Auto gesehen hat"

+++ 11.03 Uhr "Wir waren nach den Vernehmungen erstaunt, wieviel vom Hergang wir schon kannten"

+++ 11.02 Uhr "Ein paar Mausefallen haben zugeschnappt"

+++ 11.01 Uhr Soko-Leite Ingo Thiel: "Wir haben ihn"

+++ 11.00 Uhr Die Teilnehmer werden vorgstellt

+++ 10.59 Uhr Die Polizei bedankt sich für die Mithilfe der Bevölkerung bei den Ermittlungen

+++ 10.57 Uhr "Am Ende einer langen Ermittlung steht ein Erfolg"

+++ 10.56 Uhr Die Pressekonferenz beginnt


rponline


 

Grevenbroich

Mirco: Polizei prüft Parallelen zum Fall "Ruf"

VON MARC PESCH - zuletzt aktualisiert: 31.01.2011

Grevenbroich (NGZ). Die Aufklärung des Mordes an dem zehn Jahre alten Mirco aus Grefrath am Niederrhein hat auch die Menschen in Grevenbroich aufhorchen lassen. Der Junge war im September 2010 entführt, offenbar missbraucht, getötet und in einem Waldstück an der A 40 bei Grefrath abgelegt worden. Erinnerungen werden wach an die Ermordung der elfjährigen Claudia Ruf aus Hemmerden.

Das Mädchen war im Mai 1996 entführt und getötet worden. Die Polizei prüft nun, ob der mutmaßliche Mörder von Mirco auch für diese Tat in Frage kommt. "Nach Bekanntwerden unseres Ermittlungserfolgs im Fall Mirco haben sich schon etliche Mordkommissionen aus ganz Deutschland gemeldet", sagt Ingo Thiel, Chefermittler im Fall Mirco, "sie wollen die Spuren abgleichen und prüfen, ob Olaf H. auch noch für weitere Taten verantwortlich sein könnte."

Olaf H., das war bis Mittwoch vergangener Woche ein unbescholtener Familienvater, leitender Angestellter bei der Telekom in Bonn, in dritter Ehe verheiratet. Insgesamt drei Kinder im Alter von 17, 14 und zwei Jahren hat er, er stammt gebürtig aus Korschenbroich. Allein schon diese Tatsache lässt die Ermittler aufhorchen. Claudia Ruf war am 11. Mai 1996 unweit ihres Elternhauses in Hemmerden auf einem Feldweg verschwunden, zwischen Korschenbroich und dem Tatort im Fall "Ruf" liegen nicht einmal zehn Kilometer. "Wir mussten dem Mann natürlich zunächst einmal viele Fragen zu unserem Fall stellen, aber natürlich werden ihn auch zu anderen, noch offenen Verbrechen befragen", so Ermittler Ingo Thiel, "dazu gehört auch der Fall Claudia Ruf. Wir werden das nach und nach abarbeiten."

 

Auch ein weiterer Anhaltspunkt für eine mögliche Verbindung zwischen beiden Fällen dürfte die Polizei bereits erkannt haben: Claudia Ruf wurde zwei Tage nach ihrer Entführung tot auf einem Feldweg bei Euskirchen gefunden. Zuständig war damals die Kripo Bonn. Die Ermittler dort hatten es in Erwägung gezogen, dass der Täter sowohl Verbindungen zu Grevenbroich als auch zum südlichen Rheinland haben könnte. Olaf H. – er pendelte bis zuletzt täglich zu seinem Arbeitgeber nach Bonn. Und: Sowohl Claudia Ruf als auch Mirco wurden nackt gefunden – eine weitere Parallele.

Der Leiter der Soko "Mirco" jedenfalls kündigte auf Anfrage der Neuß-Grevenbroicher Zeitung an, den Lebenslauf von Olaf H. ganz genau unter die Lupe nehmen zu wollen. Ingo Thiel erklärte: "Wir müssen schauen, wann er wo gelebt hat und wo er unterwegs war. Danach wissen wir mehr. Klar ist: Täter wie er sind eine tickende Zeitbombe."

Quelle: rponline



Fall Mirco: Keine faulen Ausreden mehr?

Düsseldorf (dapd). Der neue Verteidiger des mutmaßlichen Mörders von Mirco will sich für ein Verfahren mit «Würde und Anstand» gegen seinen Mandanten einsetzen. Er habe ihm daher zu einem umfassenden Geständnis geraten, sagte Rechtsanwalt Gerd Meister in Düsseldorf. Olaf H. solle sich nicht «mit faulen Ausreden aus der Verantwortung» ziehen und dadurch das Leid der Eltern noch verschlimmern.

Das genaue Motiv für die Tötung des zehnjährigen Mirco ist unterdessen weiterhin unklar. Leute, die Olaf H. kennen, könnten immer noch nicht glauben, dass er der Täter sei, sagte Meister. Selbst seine Ex-Frauen sprächen nur gut über den 45-Jährigen. Die Polizei hatte in der vergangenen Woche erklärt, Olaf H. habe Mirco getötet, weil er Stress bei der Arbeit gehabt und dafür ein Ventil gesucht habe.

Auf ihn mache sein Mandant einen traumatisierten Eindruck, sagte Meister. Immer wieder breche er zusammen. Seine Tat finde er selbst abscheulich und könne nicht glauben, was er getan habe.

Meister hatte die Verteidigung des 45-Jährigen übernommen, nachdem eine Rechtsanwältin ihr Mandat niedergelegt hatte. Die Mordkommission habe ihn auf Wunsch der Familie angerufen und darum gebeten, dass er sich des Falles annehme, sagte der Anwalt. Meister war in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Mord- und Sexualstrafverfahren als Verteidiger engagiert worden.

04.02.2011 dv

e110


POL-MG: Vorläufiger Abschluss der Vernehmungen in Fall "Mirco"

Mönchengladbach/Viersen/Grefrath (ots) - Nach Abschluss der Vernehmungen des 45-jährigen Tatverdächtigen hat sich das behauptete Tatmotiv "Frust und Stress im Beruf" nachweislich als falsch erwiesen. Überprüfungen und Vernehmungen im Arbeitsumfeld des Schwalmtalers, eines großen deutschen Telekommunikationsunternehmens haben das in den letzten Tagen ergeben. So hat beispielsweise das Telefongespräch, das als Auslöser der Tat angeführt worden war, niemals stattgefunden. Der angegebene Vorgesetzte war zu der Zeit in Urlaub.

Auch die Angaben des Tatverdächtigen zu den Tatumständen variierten mehrfach, sodass ein genaueres Bild frühestens nach einer eingehenden psychologischen Untersuchung möglich sein wird.

Derweil laufen die Ermittlungen weiter. So wird überprüft, ob der Schwalmtaler eventuell auch für weitere ähnlich gelagerte Straftaten in Frage kommen könnte. Einen konkreten Hinweis hierzu gibt es aber eindeutig nicht.

 

Polizei Mönchengladbach


Der Mord an Mirco: Alles noch viel schlimmer

Vor dem Prozess gibt es neue Details des Kriminalfalls

 

Krefeld (dapd). Der mutmaßliche Mörder des zehnjährigen Mirco aus Grefrath in Nordrhein-Westfalen soll sein Opfer 

erst erdrosselt

noch einmal zugestochen haben. Das zumindest wirft die Staatsanwaltschaft Krefeld dem Mann vor. Vor der dortigen

 zweiten großen  Strafkammer soll am 12. Juli der Prozess gegen den Familienvater beginnen.Den Angaben zufolge
 soll Olaf H. 
den Jungen am 3. September abends an einer Straße angesprochen und in sein Auto gebracht haben. 
Dort habe er versucht, sich an 
dem Jungen zu vergehen. Als jedoch eine Erektion ausblieb und er Angst bekam, entdeckt zu werden, soll 
der Familienvater Mirco mithilfe einer  Kunststoffschnur getötet haben. Um sicherzugehen, dass der Junge auch 
wirklich tot sei, habe er dann noch mit voller Kraft ein Messer in dessen Hals gestoßen.Den toten Körper entkleidete 
Olaf H. laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft vollständig und legte ihn nur wenige Meter vom Auto entfernt ab. 
Die Kleidung habe der Mann auf dem Weg nach Hause entlang einer Landstraße und an einem Parkplatz aus 
dem Autofenster geworfen.

Festnahme nach fünf Monaten
Tagelange Suchaktionen nach dem Jungen, an denen sich 1.000 Polizisten, Taucher, Hubschrauber und Tornados 

beteiligten, blieben erfolglos. Erst fast fünf Monate nach dem Mord war der mutmaßliche Täter festgenommen 

worden und hatte der Bundeswehr die Ermittler zu Mircos Leiche geführt.

Der Schwalmtaler ist wegen Mordes, Freiheitsberaubung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und sexueller 

Nötigung angeklagt. 

Für den Prozess sind zunächst 15 Verhandlungstermine angesetzt. Mit einem Urteil ist demnach 

am 30. September zu rechnen.

 

29.06.2011 dv


MORDPROZESS IN KREFELDMircos Killer bricht sein Schweigen

Der Angeklagte im Mirco-Prozess, Olaf H., beim Prozessauftakt am 12. Juli im Krefelder Landgericht

Foto: dpa
05.09.2011 — 17:54 Uhr

Am 3. September 2010 war Mirco († 10) auf dem Nachhauseweg entführt und ermordet worden. Nach fünf Monaten hatten die Ermittler 

den bis dahin unbescholtenen Familienvater Olaf H. in Schwalmtal festgenommen.

Krefeld (NRW) - Der mutmaßliche Mörder (45) des kleinen Mirco, Olaf H., hat sein Schweigen gebrochen. 

Am sechsten Verhandlungstag äußerte er sich erstmals im Prozess ausführlich zum Geschehen vor der Tat.

MORDFALL MIRCO

Er hat sich am Tattag frei genommen, weil seine Tochter krank war, sagte der damalige Telekom-Manager vor dem K

refelder Landgericht. Dennoch hätte ihn sein Chef angerufen. Als er ihn daran erinnert hatte, dass er frei habe und sich 

um seine kranke Tochter kümmern müsse, sei der Vorgesetzte ausfallend geworden. „Es ist mir scheißegal, was mit 

deiner blöden Tochter ist“, habe er gesagt.

Olaf H. hatte in seinem Geständnis bei der Polizei behauptet, Mirco umgebracht zu haben, um damit den beruflichen 

Stress und Druck abzureagieren.

Eine Ex-Kollegin sagte am Montag aus, Olaf H. habe ständig mit kuriosen Ausreden Termine platzen lassen. 

So habe er in kurzer Zeit zwei Mal seine Abwesenheit mit Fehlgeburten seiner Frau begründet.

Daraufhin hatte der Angeklagte das Wort ergriffen und betont, dass es sich nicht um Ausreden gehandelt habe: 

Seine Frau sei nach einer künstlichen Befruchtung mit Zwillingen schwanger gewesen. Beide Föten habe sie 

nacheinander verloren. Danach sei sie psychologisch betreut worden.

Mehrere Ex-Kollegen berichteten am Freitag, dass Olaf H. als Telekom-Manager überfordert gewesen sei. 

Dies sei auch der Grund für seinen zur Tatzeit bereits feststehenden Wechsel innerhalb des Unternehmens gewesen, 

schilderten Ex-Kollegen des Telekom-Managers.

„Der Olaf hat sich zu viel zugemutet“, sagte ein ehemaliger Vorgesetzter. „Man sah ihm an, dass er gestresst war“, 

sagte eine Kollegin. Sein damaliger Vorgesetzter in München sei kein einfacher Chef gewesen und schon mal polternd. 

Olaf H. sei „an seine Grenzen gestoßen“ und unglücklich mit der Situation gewesen, sagte ein Kollege (41).

Schon am Freitag war der damalige Telekom-Manager von seinen Kollegen sehr unterschiedlich beurteilt worden: 

Die Zeugenaussagen variierten zwischen „nett, lustig und hilfsbereit“ bis „Blender, Lügner, unsympathisch, machtbewusst 

und eiskalt“.

Auch über die Frage, wie sehr der Angeklagte zur Tatzeit unter Stress stand, gingen die Meinungen auseinander. 

Während Kollegen von „extremem Druck“ berichteten, beschrieben andere Olaf H. als faul und unzuverlässig.

Olaf H. hat die Tat zwar gestanden, sich bei seinen verschiedenen Versionen aber in Widersprüche verwickelt.

Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt. 

Dann sollen die Vorgesetzten von Olaf H. als Zeugen gehört werden. Mit dem Urteil wird Ende September gerechnet.

bildonline



URTEIL IM MORD-PROZESS Lebenslange Haft für Mircos Mörder 29.09.2011 — 13:17 Uhr Krefeld – Er entführte, missbrauchte und erdrosselte den kleinen Mirco (†10) aus Grefrath: Familienvater Olaf H. (45). 

Nun wurde Mircos Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt!
Das Gericht befand den 45-Jährigen des Mordes und sexuellen Missbrauchs für schuldig, stellte zudem die 
besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine Haftprüfung nach etwa 15 Jahren und eine vorzeitige Entlassung 
auf Bewährung ausgeschlossen.
Der Angeklagte habe Mirco, „entführt, missbraucht und ermordet”, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Luczak. 
Wie es zu der Tat kommen konnte, habe sich in der Verhandlung nicht verlässlich klären lassen. Olaf H. hatte 
verschiedene Versionen zum Tatablauf vorgetragen
Die Anklage hatte Olaf H. Mord zur Verdeckung eines sexuellen Missbrauchs vorgeworfen. Laut Gutachten eines 
psychiatrischen Sachverständigen ist er voll schuldfähig. Der Experte beschrieb den Täter als „sadistisch-pervers“.
Olaf H. hatte den Mord gestanden, aber bis zum Schluss zum Motiv geschwiegen: „Ich habe noch keine Antwort 
gefunden, und deshalb schweige ich.“
In dem von seinem Verteidiger verlesenen Schlusswort hatte H. erklärt, ihm sei „bewusst, was für eine schreckliche 
Tat ich begangen habe. Es ist ein Albtraum, dem ich nicht entrinnen kann.“
Die Tat tut Olaf H. angeblich „unendlich leid“, er erwarte „keine Vergebung“ und verstehe „die Verachtung“, die sein 
Verbrechen auslöst.
Seine Tat sei unentschuldbar und sein Leben gleiche einem „Albtraum, dem ich nicht mehr entrinnen kann“.
Der Verteidiger von Olaf H. hatte zwar ebenfalls auf lebenslange Haft für seinen Mandanten plädiert, jedoch das 
Gericht aufgefordert, die besondere Schwere der Schuld nicht festzustellen. Er sehe dafür keine besonderen Umstände.
H. war im Januar festgenommen worden. Er hatte die Ermittler zur Leiche des Jungen auf einem Acker nördlich des 
niederrheinischen Ortes Grefrath geführt. Die Polizei hatte 145 Tage vergeblich nach Mirco gesucht.
bildonline
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Nancy Wolff - Ettelbrück


Leichenfund im Stausee
Es ist Nancy Wolff
Mann aus dem Umfeld der Vermissten gibt entscheidenden Hinweis

Am 30. November bargen Froschmänner von Polizei und Zivilschutz nach viertägiger Suche menschliche Überreste im Obersauerstausee.

(str/hay) - Am Dienstagmittag machten Taucher im Stausee eine grausame Entdeckung: Sie fanden in dem Gewässer eine weibliche Leiche.

Bei dem Todesopfer handelt es sich um Nancy Wolff. Die 26-jährige Mutter eines Kindes aus Ettelbrück war seit dem 1. Mai spurlos verschwunden.

Wie die Staatsanwaltschaft Diekirch gegen 16 Uhr mitteilte, war eine Person aus ihrem Umfeld beschuldigt, angehört und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Vor wenigen Tagen gab diese verdächtige Person allerdings gegenüber von einem Untersuchungsrichter an, Nancy Wolffs Leiche in den Obersauer-Stausee geworfen zu haben. Ihren Angaben folgend bargen schließlich Taucher von Polizei und Zivilschutz am Dienstagnachmittag nach viertägiger Suche eine weibliche Leiche aus dem Gewässer.

„Der Mann hat spontan erklärt, er habe sie da hinunter geworfen“, erzählt der Oberstaatsanwalt aus dem Gerichtsbezirk Diekrich, Jean Bour im Radio-Interview. „Was er wo hinunter geworfen hat, sagte er nicht.“ Bislang habe der Verdächtige jegliche Tatbeteiligung bestritten. „Wenn er dann aber sagt 'da liegt sie' und nach vier Tagen findet man dort die Leiche, dann wars das.“

Für die Ermittler gilt es nun, die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen. Eine Autopsie wird derzeit durchgeführt.

Von einer Bitburger Spur, die keine war

Zuletzt war Nancy Wolff von Zeugen am 30. April bzw. am 1. Mai gesehen worden, als sie in einen schwarzen Mercedes oder einen grauen Opel Astra einstieg.

Die Polizei hatte seither mehrere Zeugenaufrufe gestartet, um die 26-Jährige zu finden. Auch in der ZDF-Fahndungsreihe „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ war der Fall Mitte September aufgegriffen worden – mit Fotos der Vermissten und Videoaufnahmen von denjenigen Orten, an denen Nancy Wolff zuletzt gesehen wurde. Überdies war sogar ein Kripo-Beamter aus Diekirch in der Live-Sendung anwesend. Zu einem konkreten bzw. schlüssigen Hinweis hatte diese Bemühung allerdings nicht geführt.


Seltsam an den vielen Zeugenaufrufen der Polizei war die Meldung vom 2. Juli, in der es hieß, dass sich die Vermisste möglicherweise im Raum Bitburg aufhalte.

Gut zwei Monate später stellte nämlich der Diekircher Oberstaatsanwalt Jean Bour gegenüber wort.lu klar, dass es im Vermisstenfall keine Bitburger Spur gebe und auch (am 16. September zum Zeitpunkt des Gesprächs mit wort.lu) überhaupt keine Indizien dafür vorliegen würden, dass Nancy Wolff sich im Raum Bitburg aufgehalten habe.
wort.lu
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POL-MS: Kristoffer Bernzen im Kanal tot aufgefunden

Münster (ots) - Gegen 11:30 Uhr fand ein Jogger im Kanal am Wilhelmshavenufer ca. 100 Meter vor der Schleuse einen im Wasser treibenden menschlichen Körper. Er informierte sofort die Beamten der nahegelegenen Wache der Wasserschutzpolizei.

Die alarmierten Polizeibeamten bargen gemeinsam mit Kräften der Feuerwehr Münster den Toten. Der Leichnam wurde anschließend zur Gerichtsmedizin verbracht und am Nachmittag gerichtsmedizinisch untersucht.

"Die heute durchgeführten Untersuchungen haben einwandfrei ergeben, dass es sich um Kristoffer Bernzen handelt" sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer heute in Münster. Die genaue Todesursache könne zum jetzigen Zeitpunkt mit absoluter Sicherheit noch nicht genannt werden. "Bislang liegen uns aber keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden oder Gewaltverbrechen vor", so Schweer. Nach den heute gewonnenen Erkenntnissen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Kristoffer Bernzen ertrunken ist. Die Ermittlungen dauern an.

PP Münster

 

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Staatsanwaltschaft Trier
Ermittlungsverfahren wegen Mordes zum Nachteil Lolita Brieger - 3. Folgemitteilung

Staatsanwaltschaft Trier erhebt Anklage wegen Mordes

Die Staatsanwaltschaft Trier hat gegen einen 50 Jahre alten Landwirt aus Scheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) 29 Jahre nach der Tat Anklage wegen Mordes zum Nachteil von Lolita Brieger zum Landgericht Trier (Schwurgericht) erhoben.

Die Staatsanwaltschaft Trier hält aufgrund der Ermittlungen der Kriminaldirektion Trier und der Ergebnisse der rechtsmedizinischen und kriminaltechnischen Untersuchungen folgenden Sachverhalt für hinreichend wahrscheinlich:

1982 war der Angeschuldigte der Freund der in Frauenkron (NRW) lebenden damals 18 Jahre alten Lolita Brieger. Anfang November 1982 war Lolita Brieger  im 4./5. Monat von dem Angeschuldigten schwanger. Im Verlaufe der Freundschaft kam es zwischen dem Angeschuldigten und seiner Freundin immer wieder zu Auseinanderset-zungen, weil der Vater des Angeschuldigten mit der Beziehung der beiden nicht ein-verstanden war. Am Abend des 03.11.1982 eskalierten die Auseinandersetzungen zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf sich der Angeschuldigte von Lolita Brieger trennte.

In der Absicht, ihren Freund umzustimmen, suchte Lolita Brieger in den Nachmittagsstunden des 04.11.1982 das Anwesen der Familie des Angeschuldigten in Scheid auf. Während des Treffens fasste der Angeschuldigte den Entschluss, seine Freundin umzubringen, weil diese an der Beziehung festhalten und das gemeinsame Kind austragen wollte. Aus diesem Grund begab er sich mit Lolita Brieger  in einen abgelegenen Schuppen in der Nähe des elterlichen Anwesens und erdrosselte sein ahnungs- und infolge dessen auch wehrloses Opfer von hinten mit einem Eisendraht. Anschließend wickelte er die Leiche mehrfach in eine dort liegende Folie ein und vergrub sie wenige Tage später auf der damaligen Mülldeponie von Frauenkron.

Bei Vernehmungen in den Jahren 1984 und 1987 hatte der Angeschuldigte in Abrede gestellt, Lolita Brieger am 04.11.1982 getroffen zu haben. Zu den aktuellen Vorwürfen hat er sich bislang nicht geäußert.

Die Staatsanwaltschaft hält bei diesem Sachverhalt die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe für gegeben. Sie hat deshalb gegen den Angeschuldigten Anklage wegen Mordes zum Landgericht Trier, Schwurgericht, erhoben. Das Landgericht wird nunmehr über die Eröffnung des Verfahrens befinden und gegebenenfalls Termin zur Hauptverhandlung bestimmen.

 

( Dr. Brauer. )
Leitender Oberstaatsanwalt

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